Infusionsschläuche

Ablauf und Kosten einer Chemotherapie

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Letzte Aktualisierung 2023

Wenn bei Ihnen oder bei einer Person aus Ihrem nahen Umfeld eine Krebsdiagnose gestellt wurde, stehen viele Fragen im Raum. Wie ist der Ablauf der anstehenden Chemotherapie? Wie lange dauert eine solche Behandlung? Mit welchen Nebenwirkungen ist zu rechnen? Sind Zuzahlungen fällig? Dieser Beitrag beantwortet Ihre Fragen.

So ist der Ablauf einer Chemotherapie

Die Verunsicherung zu Beginn ist völlig normal. Um Sie herum finden Sie aber kompetente Ansprechpartner. Moderne Kliniken stellen Ihnen außerdem einen Paten oder eine Patin an die Seite. Diese Fachkraft begleitet Sie als persönlicher Ansprechpartner durch Ihre Zeit in der Klinik oder der onkologischen Ambulanz. Sie ist stets über die Abläufe informiert. Zur Dauer der Chemotherapie gibt es keine allgemeingültige Aussage. Sie hängt ab von der Form Ihrer Krebserkrankung und vom Stadium.

Aber auch Ihre persönliche Verfassung spielt eine wichtige Rolle. Sie müssen der anstrengenden Behandlung gewachsen sein. Das gilt auch für den Verlauf. Sollte sich während der Therapie herausstellen, dass Sie eine Pause brauchen, können Sie das jederzeit mit Ihren Ärzten besprechen. Möglicherweise sind auch die Nebenwirkungen vorübergehend zu stark. Dann müssen erst diese Reaktionen abklingen, damit Sie sich mit neuen Kräften der Behandlung stellen können. Natürlich ist es auch möglich, dass Sie die angesetzten Behandlungen recht gut bewältigen und sich auch die Erfolge früh einstellen.

Das kommt auf Sie zu

Abhängig von der Art der Krebserkrankung wird das Medikament in Form von Tabletten, Injektionen oder Infusionen verabreicht. Sogar die äußerliche Anwendung ist möglich, wenn die Haut betroffen ist. Entscheidend ist, um welche Art von Tumoren es sich handelt. In den meisten Fällen erfolgt die Therapie aber per Infusion. So gelangen die Wirkstoffe in den gesamten Körper. Das erhöht die Chance, dass auch gestreute Tumore und veränderte Zellen erreicht werden. Es ist aber auch möglich, die Medikamente direkt zum Zielorgan zu bringen, wie z. B. über die Leberarterie. Ein weiterer Weg der Verabreichung ist das Legen eines Ports. Dabei handelt es sich um ein Reservoir, das über einen begrenzten Zeitraum die Versorgung mit den erforderlichen Medikamenten ermöglich. Ein Port soll den Patienten entlasten, da so seltener Nadeln gesetzt werden müssen.

Nebenwirkungen einer Chemotherapie

Eine intensive Behandlung verursacht Nebenwirkungen. Das gilt auch für die Chemotherapie.

Die Nebenwirkungen können aber unterschiedlich sein. Wenn Sie sich mit Erfahrungsberichten anderer Patienten befassen, bedeutet das nicht, dass das bei Ihnen zwingend ebenso ablaufen muss. Entscheidend sind die Krebsform, die Dosis und die verabreichte Substanz selbst. Ihre Ärzte besprechen mit Ihnen, welche Behandlung bei Ihnen erforderlich ist. Typische Nebenwirkungen sind:

  • Haarausfall
  • Veränderungen der Finger- und Fußnägel
  • Veränderungen der Schleimhäute
  • Pilzinfektionen
  • Weitere Infektionen durch das geschwächte Immunsystem
  • Erbrechen

Nicht alle Nebenwirkungen einer Chemotherapie sind gleichermaßen belastend. Natürlich versuchen die behandelnden Ärzte, die Nebenwirkungen so gering wie möglich zu halten. Dazu gehört die Gabe von Medikamenten zum Schutz der Schleimhäute und gegen Übelkeit. Außerdem wird Ihnen geraten Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um Infektionen zu vermeiden.

Nach einer Chemotherapie können Lymphödeme auftreten. Eine manuelle Lymphdrainage zielt darauf ab, Flüssigkeitsansammlungen zu verringern oder zu beseitigen.


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Kosten einer Chemotherapie und Kostenübernahme

Medikamente für die Behandlung von Krebs sind teuer. Dennoch fällt für Sie als Patient nur ein geringer Anteil an. Ist auf dem Rezept der Hinweis „aut idem“ vermerkt, bedeutet das, dass der Apotheker das verordnete Medikament aushändigen muss. Ist das Feld nicht angekreuzt, hat das zur Folge, dass der Apotheker prüfen muss, ob es unter klar definierten Bedingungen eine Alternative gibt, die günstiger ist. Sollten Sie auf einen bestimmten Hersteller beharren oder andere Zusatzwünsche haben, kann das für Sie zusätzliche Kosten bedeuten. Sprechen Sie in solchen Fällen mit dem behandelnden Arzt und fragen Sie ihn, warum er die Entscheidung so getroffen hat.

Berücksichtigen Sie außerdem, dass Krebsmedikamente oftmals individuell für Sie als Patienten hergestellt werden müssen. Das erhöht die Kosten. Um sie wieder zu senken, kooperieren viele Kliniken mit bestimmten Apotheken. Wenn man Sie bittet, sich an eine bestimmte Apotheke zu wenden, liegt hier der Grund. Sollten Sie privat versichert sein, müssen Sie die Kosten zunächst selbst tragen und im Anschluss alles einreichen. Wenn Sie beihilfeberechtigt sind, bekommen Sie schnellere Unterstützung. Sollte das nicht der Fall sein, klären Sie mit den behandelnden Ärzten und der Krankenkasse den Umgang mit den Kosten der Chemotherapie.

Das müssen Sie außerdem über Zuzahlungen wissen

Bei einem hohen Bedarf an Medikamenten steigt auch die Summe der Zuzahlungen. Der Gesetzgeber hat daher eine einkommensabhängige Höchstgrenze beschlossen. Gesprochen wird hier von der individuellen Belastungsgrenze. Ist sie überschritten, kann die Krankenkasse Sie als Patienten befreien. Diese Befreiung müssen Sie aber bei der Krankenkasse beantragen. So können Sie die Chemotherapie Kosten deutlich senken.

Titelbild: © suthisak / stock.adobe.com

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