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Altersvorsorge für Frauen – ungerecht vorgesorgt?

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Das Thema Altersvorsorge ist ein wichtiges Anliegen, das Frauen und Männer gleichermaßen betrifft. Doch gerade Frauen sind in dieser Hinsicht stark benachteiligt. Aufgrund von Verdienstunterschieden und Erwerbsunterbrechungen kommt es im Alter bei den Geschlechtern zum sogenannten Gender Pension Gap.

Dieser bewirkt, dass Frauen deutlich niedrigere Altersrenten erzielen als Männer. Frühzeitig mit der finanziellen Vorsorge zu beginnen ist daher unabdingbar. In diesem Artikel erklären wir Ihnen, welche Ursachen zu den Differenzen in der Altersrente führen und wie Frauen gut abgesichert in die späten Lebensjahre starten.

Rente für Frauen: Zahlen, Daten und Fakten

Die derzeitige Regelaltersgrenze für den Renteneintritt in Deutschland liegt bei 67 Jahren. In diesem Alter können Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen abschlagsfrei in Rente gehen, ohne dementsprechende finanzielle Einbußen zu erleiden. Wer bereits mit 60 Jahren in Rente gehen möchte, kann dies tun, muss sich jedoch dann selbst finanzieren, da die Rentenkasse erst ab einem Alter von 63 Jahren zahlt.

Sollten Sie dann früher als 67 in Rente gehen wollen, zieht die Deutsche Rentenversicherung (DRV) dauerhaft einen monatlichen Betrag von 0,3 % von der gesetzlichen Rente ab, da Frührentner die Rentenkassen stark belasten. Bei einem Jahr vorgezogener Rente ergibt dies bereits 3,6 %, die von der monatlichen Rente subtrahiert werden. Hingegen werden alle, die über die Regelaltersgrenze hinaus arbeiten, von der DRV belohnt: Wer länger als notwendig arbeitet, erhält einen monatlichen Zuschuss von 0,5 % der gesetzlichen Rente.

Eine Ausnahme bilden die Menschen, die vor 1964 geboren wurden, da diese ein paar Monate bis Jahre früher in den Ruhestand gehen können. Auch für Schwerbehinderte gelten gesonderte Regelungen.

Gender Pension Gap

Die Höhe der Altersrente im Jahr 2022 betrug bei Männern durchschnittlich 1.637 €, bei Frauen hingegen nur 1.323 € nach jeweils 45 Versicherungsjahren. Somit kommen Männer auf rund 300 € mehr im Monat. In Ostdeutschland fielen diese Unterschiede zwischen den Geschlechtern etwas geringer aus, da die Frauen dort in der Regel Vollzeit beschäftigt waren. Im Vergleich zu den Vorjahren sind die Renten deutlich angestiegen, während gleichzeitig die Rentenlücke kleiner wird.

Die Ursachen einer geringen Rente bei Frauen

Frauen sind deutlich häufiger von Altersarmut betroffen als Männer. 2021 galt jede fünfte Frau in Deutschland als armutsgefährdet.

Da Männer in der Regel eine höhere Rente erhalten als Frauen, entsteht ein Gender Pension Gap, also eine Rentenlücke zwischen den Geschlechtern.

Im Schnitt erhalten Frauen etwa 26 % weniger Altersrente als Männer.

Während sich die Rentenansprüche bis zum 35. Lebensjahr bei den Geschlechtern kaum unterscheiden, beginnt der Gender Pension Gap in den nachfolgenden Altersklassen. Vermutlich liegt dies an der Familiengründung und somit der Arbeitszeitreduzierung, die häufig in den Dreißigern stattfindet. Kinder und die damit verbundenen Erwerbsunterbrechungen erhöhen dementsprechend den Gender Pension Gap. Es gibt jedoch noch weitere Gegebenheiten, die bei Frauen besonders auftreten, und die somit die Gender Pension Gap noch verstärken. Dazu zählen:

  • Längere Lebenserwartung: Dadurch, dass Frauen statistisch betrachtet etwas länger leben als Männer, müssen sie auch längere Zeit finanziell überdauern. Auch können mehr Gesundheitsausgaben anfallen. Dementsprechend mehr Geld sollten Frauen im Verlauf ihres Lebens sparen, um Engpässe zu umgehen.
  • Karriereunterbrechungen: Aufgrund von Kindererziehung oder der Pflege von Angehörigen unterbrechen Frauen ihre Erwerbstätigkeit. Viele entscheiden sich dann für eine Teilzeitarbeit oder einen Job auf 520-Euro-Basis. Unter Umständen führt dies zu niedrigeren Einzahlungen in die Rentenkasse, was sich später wiederum in der Rentenhöhe niederschlägt.
  • Einkommensunterschiede: Der Gender Pay Gap bedingt den Gender Pension Gap. Dies bedeutet, dass die Einkommenslücke zwischen den Geschlechtern auch erheblichen Einfluss auf die Rentenlücke hat. Trotz der Geschlechtergleichstellung haben Frauen noch immer niedrigere Einkommen im Vergleich zu Männern.

Eine solide Altersvorsorge bietet Ihnen Unabhängigkeit und finanzielle Freiheiten im Alter. Besonders die steigenden Wohnkosten können im Alter zur Belastung werden. Gerade für alleinstehende Frauen ist es daher wichtig, regelmäßig Rücklagen zu bilden und so viel wie möglich in die eigene Vorsorge zu investieren. Denn auch die Witwenrente kann den Einkommensverlust durch den Tod des Ehegatten in der Regel nicht ausgleichen.

Frauen und Rente: Frühzeitige Vorsorge

Den perfekten Zeitpunkt zum Start der Altersvorsorge gibt es nicht.

Grundsätzlich empfiehlt es sich, so früh wie möglich mit der Altersvorsorge zu beginnen, um beispielsweise von Zinsen und Zinseszins zu profitieren.

Ein guter Start wäre zum Beispiel der Berufseinstieg. So verlockend es auch ist, das erste Gehalt auf den Kopf zu hauen, so sollten Sie dennoch wenigstens einen kleinen Teil davon für eine private Altersvorsorge zurücklegen. Für den Anfang reicht es, wenn Sie mit geringen Beträgen starten und sich je nach Lebenssituation oder Höhe des Gehalts steigern. Vorher sollten Sie jedoch sicherstellen, dass Sie zuerst offene Kredite oder eventuelle BAföG-Rückzahlungen tilgen.

Anschließend ist es ratsam, einen Notgroschen für unvorhergesehene Kosten anzusparen. Dieser Betrag sollte bei mindestens drei Nettomonatsgehältern liegen, damit Sie auf der sicheren Seite sind. Sobald Sie Ihre offenen Schulden beglichen haben, können Sie sich voll und ganz auf die Altersvorsorge fokussieren.

Um einen Überblick über die Finanzen zu behalten und damit die Höhe der möglichen Rücklagen zu kalkulieren, empfiehlt es sich, ein Haushaltsbuch zu führen.


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So können Frauen eine Altersvorsorge aufbauen

Der erste Schritt zum Aufbau einer guten Altersvorsorge ist die finanzielle Bildung. Informieren Sie sich über die Grundlagen des Vermögensaufbaus und machen Sie sich mit den geläufigen Wörtern wie Zinseszinseffekt, ETF oder Diversifikation vertraut. Je mehr Sie verstehen, desto besser können Sie individuelle und fundierte Entscheidungen treffen.

Betriebliche Altersvorsorge für Frauen

Eine betriebliche Altersvorsorge kann eine wertvolle Ergänzung zur staatlichen Altersrente sein und Frauen dabei helfen, eine finanziell abgesicherte Zukunft aufzubauen. Informieren Sie sich bei Ihrem Arbeitgeber, ob eine bAV angeboten wird und entscheiden Sie sich für den für Sie passenden Plan.

Frauen und die Riester-Rente

Vielleicht kommt für Sie auch eine Riester-Rente infrage. Hierbei stockt der Staat einen gewissen Beitrag zu Ihrer Altersrente auf. Besonders lohnend ist sie bei Geringverdienern und Alleinstehenden oder Paaren mit Kindern.

Mögliche Privatrenten

Schauen Sie, welche privaten Renten eventuell noch für Sie sinnvoll sein könnten. So können Ihnen beispielsweise eine Lebensversicherung, Indexrenten oder eine fondsgebundene Rentenversicherung eine finanzielle Stütze im Alter leisten.

Eine sehr gut kalkulierbare und sichere Vorsorgemöglichkeit ist eine private Rentenversicherung. Hier habe Sie bei Renteneintritt die Wahlmöglichkeit zwischen einer monatlichen Rentenzahlung oder einer einmaligen Kapitalzahlung. Auch wenn Sie zwischendurch mal einen finanziellen Engpass haben, ist es in der Regel möglich, eine Beitragspause einzulegen. Hinzu kommt eine attraktive Verzinsung. Bei der IDEALUniversalLife erhalten Kunden mit langfristigen Verträgen sogar noch zusätzlich einen Treuebonus.

Diversifizierte Anlagen

Wenn Sie Ihre Altersvorsorge zusätzlich komplett selbst in der Hand haben möchten, können Sie in unterschiedliche Anlageklassen investieren. Hier empfehlen sich möglichst breit gefächerte Investitionen, um das Risiko so gering wie möglich zu halten und das langfristige Wachstum zu fördern. Sie können beispielsweise in Immobilien, Aktien, Fonds oder auch Rohstoffe investieren. Bei einem ETF-Sparplan beispielsweise können Sie einen monatlichen Beitrag in selbst gewählte Fonds oder Aktien anlegen und von den Zinsen profitieren. Meist können Sie dies bequem per App einrichten und mit Ihrem Bankkonto verknüpfen.

Ausgleich der Gender Pension Gap

Für viele, die bereits kurz vor der Rente stehen, scheinen einige Maßnahmen und ihre Umsetzung fern der Möglichkeiten. Allerdings können Frauen neben ihrer Altersvorsorge im Rentenalter durch einen Hinzuverdienst dazu beitragen, die Gender Pension Gap zu verringern oder auszugleichen. Teilzeitarbeit oder flexible Jobs ermöglichen eine weitere Form von Einkommen zu erzielen, ohne vollständig aus dem Arbeitsleben auszusteigen.

Wenn die beruflichen Qualifikationen vorhanden sind, können Frauen über freiberufliche Tätigkeiten, Beratung und Freelancing ihr Fachwissen nutzen und ein zusätzliches Einkommen generieren. Ehrenamtliche Tätigkeiten und soziales Engagement könnten ebenfalls eine Möglichkeit sein, wenn auch mit begrenztem finanziellem Ausgleich.

Die Mütterrente ist hingegen eine spezielle Leistung im deutschen Rentensystem, die darauf abzielt, Frauen, die Kinder erzogen haben und dabei Erwerbsunterbrechungen hatten, bei ihrer Altersvorsorge zu unterstützen. Sie soll die Rentenansprüche erhöhen, die Rentenlücke verringern, Erziehungsarbeit anerkennen und dadurch die Geschlechtergerechtigkeit in der Altersvorsorge fördern.

Titelbild: © jacoblund / iStock.com

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