Knapp ein Zehntel aller Kinder und fünf Prozent aller Erwachsenen in Deutschland erkranken an Asthma. Zusammen sind das fast acht Millionen Menschen. Asthma bronchiale gilt als häufigste chronische Erkrankung im Kindesalter. Was verbirgt sich dahinter und wie kann man sie bekämpfen? Alle Informationen dazu erhalten Sie im Beitrag.
Ursachen für Asthma
Die Ursachen für Asthma können je nach Art der Asthma-Erkrankung sehr unterschiedlich sein. Sie können entweder im Organismus selbst zu finden sein oder von außen kommen. Die Atemwege der Betroffenen reagieren dann mit heftigen Abwehrreaktionen auf für gewöhnlich harmlose Reize. Je nachdem, was der Auslöser ist, unterscheidet die Medizin zwischen allergischem und nicht-allergischem Asthma. Sollte eine allergiebedingte Asthma-Erkrankung vorliegen, so sind bestimmte Allergene für die Asthmaschübe verantwortlich. Dazu können laut Lungenärzte im Netz: Asthma Bronchiale etwa die folgenden Auslöser gehören:
- Haustier-Allergene wie Tierhaare oder Vogelfedern
- Umwelt-Allergene, darunter Baum- und Gräser-Pollen
- Häusliche Allergene wie Hausstaubmilben
- Bestimmte Nahrungsmittel oder Medikamente
- Chemikalien
Dagegen resultiert nicht-allergisches Asthma oftmals aus einem Virusinfekt, bakteriellen Infekten oder aus dem Kontakt mit bestimmten Substanzen, mit denen Betroffene beruflich hantieren. Hinzu kommen Auslöser, die alle Asthmaformen triggern können. Viele Asthmatiker reagieren auf unspezifische Reize. Dazu gehören:
- Infektionen der Atemwege
- Körperliche Anstrengung
- Kälte
- Psychische Belastung oder Stress mit damit einhergehender Hyperventilation
- Luftschadstoffe in der Umgebung
- Tabakrauch
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Symptome und Diagnose
Wer an Asthma erkrankt, kann lange symptomfreie Phasen durchleben. Wie aus dem Nichts können jedoch plötzlich Asthmaanfälle auftreten. Typische Symptome sind unter anderem:
- Husten, vor allem nachts – das liegt daran, dass die Bronchien dann weniger weit gestellt sind
- häufig nachts oder morgens auftretender Atemnot
- Kurzatmigkeit
- Engegefühl in der Brust
- pfeifendes Geräusch beim Ausatmen
- Das Ausatmen fällt schwer
Symptome von Asthmaanfällen
Die gefürchteten Asthmaanfälle äußern sich wie folgt: Auch ohne vorangehende körperliche Belastung können Betroffene plötzlich an Atemnot leiden. Ein quälender trockener Husten folgt. Betroffene werden ihre Luft nicht los und fühlen sich, als hätten sie nicht genug Platz in der Brust zum Einatmen. Die anderen Symptome sorgen dann beim Betroffenen oftmals für Unruhe und Angst. Das kann die Atemnot noch zusätzlich verstärken. Der Asthmaanfall verläuft sehr intensiv, die Erkrankten empfinden ihn als bedrohlich. Wenn der Asthmaanfall abklingt, folgt meist noch eine Phase, in der sogenannter produktiver Husten folgt. Patienten husten dann gelben Schleim ab. Bis zu dieser letzten Phase ist auch der typische pfeifende Atem zu hören.
Weitere mögliche Symptome bei einem schweren Asthmaanfall sind:
- Bläuliche Verfärbung der Lippen
- Schnellerer Herzschlag
- Erschöpfung
- Aufgeblähter Brustkorb
In besonders schweren Fällen können die äußeren Bronchien sich auch fast komplett verschließen. Außerdem ist es möglich, dass Betroffene aufgrund eines schweren Asthmaanfalls, sofern nicht behandelt, benommen oder erschöpft werden oder gar ins Koma fallen.
Untersuchung von Asthma
Sobald Sie bei sich Anfälle von Luftnot bemerken, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen. Bei der Anamnese wird er versuchen zu ergründen, woher diese Beschwerden kommen. Dabei kann er nachfragen, wann die Anfälle auftreten, welche Situationen sie auslösen oder verschlimmern oder ob Sie an Allergien oder gar vererblichen Krankheiten leiden. Darauf folgt zumeist eine körperliche Untersuchung. Wichtig ist hierbei die sogenannte Perkussion, bei der er den Brustkorb abklopft und versucht herauszufinden, ob beim Ausatmen unüblich viel Luft in der Brust verbleibt. Um die finale Diagnose zu stellen, sind außerdem weitere Untersuchungen wie ein Lungenfunktionstest, eine Röntgen- und Blutuntersuchung notwendig.
Arten von Asthma
Asthma kann in verschiedenen Formen auftreten. In der Medizin wird hauptsächlich zwischen dem allergischen Asthma (extrinsisches Asthma) und dem nicht-allergischen Asthma (intrinsisches Asthma) unterschieden. Dazu kommen Mischformen, die sich nicht eindeutig einer der beiden Arten zuordnen lassen. Je nach Art der Asthma-Erkrankung sorgen andere Auslöser für Ausbrüche der Krankheit.
Krankheitsverlauf
Bronchial-Asthma gilt als chronische Krankheit. Sie kann das ganze Leben lang andauern, sofern sie unbehandelt bleibt. In vielen Fällen treten die ersten Symptome bereits im Kindesalter auf, oft im fünften Lebensjahr oder früher. Wer die Krankheit frühzeitig erkennt und behandeln lässt, hat gute Chancen auf Heilung. In diesem Fall kann Asthma im Laufe der Pubertät bereits ausheilen. Bei Erwachsenen sind die Chancen auf Heilung geringer, aber immer noch gut. Mehr als ein Drittel der erkrankten Erwachsenen erlebt zumindest eine starke Besserung der Symptome, sollten sie sich in Behandlung begeben. Ein wellenförmiger Verlauf ist generell normal – auf Phasen ohne Anzeichen von Asthma folgt zum Beispiel ein plötzlicher Asthmaanfall. Sollte es sich um eine chronische Asthmaerkrankung handeln, so kann diese bleibende Herz- und Lungenschäden verursachen.
Behandlung von Asthma
Um Asthma zu behandeln, gibt es verschiedene Ansätze. Die Ziele einer solchen Behandlung sind vielfältig, zum Beispiel soll sie akute und chronische Symptome verhindern, die bestmögliche Lungenfunktion wiederherstellen und ein Fortschreiten der Krankheit verhindern. Um sich für die richtige zu entscheiden, ist es für Betroffene wichtig, vorher den Arzt zu konsultieren. Insgesamt unterscheidet man bei der Asthma-Therapie zwischen der Basistherapie (Langzeittherapie), Anfallstherapie und Vorbeugung.
Basistherapie
Hier verschreibt der Arzt antientzündliche Dauermedikamente, sogenannte Controller. Sie sollen die Entzündungsbereitschaft der Atemwege senken. Das bedeutet, dass Asthmaanfälle seltener vorkommen und weniger heftig ausfallen. Um einen langfristigen Effekt aufrechtzuerhalten, müssen die Betroffenen die Controller regelmäßig über einen längeren Zeitraum hinweg einnehmen.
Die meisten dieser Medikamente werden per Inhalations-Spray eingenommen, zum Beispiel Kortison, das als wirksamstes Langzeitmedikament gegen Asthma gilt. Betamimetika wiederum wirken bronchienerweiternd und werden in Kombination mit Kortison eingesetzt, wenn die Kortisonbehandlung allein nicht ausreicht.
Thephyllin kommt in verschiedenen Medikamenten vor, die die Bronchien erweitern sollen. Es kommt jedoch nur in Kombination mit anderen Langzeitwirkstoffen zum Einsatz. Und selbst dann nur in dem Fall, sollten die anderen Methoden nicht den gewünschten Effekt haben.
Bedarfstherapie
Bedarfsmedikamente, auch Reliever genannt, sollen lediglich akute Anfälle bekämpfen und für kurzfristige und schnelle Besserung sorgen. Dazu gehören Fenoterol, Salbutamol oder Terbutalin, die der Patient per Inhalation einnimmt. Sie können in kürzester Zeit die verkrampfte Bronchialmuskulatur entspannend und akute Symptome lindern. Allerdings haben sie keinerlei Auswirkungen auf die Entzündung der Bronchien.
Prognose
Sofern richtig behandelt, können Betroffene ihre Asthma-Erkrankung gut in den Griff bekommen. Lediglich dann, wenn die Krankheit erstens lang bestehen bleibt und zweitens nicht behandelt wird, ist ein dauerhafter Schaden der Atemwege möglich.
Titelbild: © AntonioGuillem/iStock.com