Ferienzeit ist Campingzeit – doch auch das ganze Jahr über ruft die Natur und lockt weg von den vertrauten vier Wänden ins Abenteuer. Ruhe und Natur überzeugen dabei altbewährte Camping-Veteranen wie auch Einsteiger, die einfach mal etwas anderes ausprobieren wollen.
Camping ist für Anfänger auf jeden Fall mit einiger Vorbereitung verbunden. Welche Camping Möglichkeiten gibt es eigentlich? Was beinhaltet die Camping Grundausstattung und, viel wichtiger, wo darf ich eigentlich überall campen? Wir geben Ihnen einen umfangreichen Einsteiger-Guide an die Hand und versorgen Sie mit den wichtigsten Tipps für Ihren ersten Campingtrip!
Inhalt
Camping Möglichkeiten
Für jeden Camper gibt es das passende Camping Format! Einige sind der Natur gerne sehr nah, andere betrachten sie trotz Bewunderung lieber aus gewisser Entfernung. Ob im Zelt, im Wohnmobil oder beim Glamping – Camping kann mittlerweile auf viele verschiedene Vorlieben ausgerichtet werden.
Campen im Zelt
Wenn Sie gerne in der Natur unterwegs sind und das Abenteuer suchen, ist das klassische Zelten die perfekte Option für Sie. Mit einem Zelt können Sie sich ganz nah an der Natur fühlen und die Freiheit genießen, ohne auf ein Fahrzeug angewiesen zu sein. Einfach Ihren Rucksack packen los geht’s! Das Zelt bietet Ihnen Flexibilität und Abenteuergeist. Egal, ob Sie mit dem Auto, Zug, Rad oder zu Fuß unterwegs sind, Sie haben Ihr Dach und einen Schlafplatz praktisch immer dabei!
Schlafen im Dachzelt
Wenn Sie den Komfort eines Fahrzeugs bevorzugen, aber kein Wohnmobil oder Wohnwagen besitzen, dann ist ein Dachzelt die ideale Lösung. Es wird einfach auf den Dachträger des Autos montiert und ermöglicht einen schnellen Auf- und Abbau. Die erhöhte Lage des Dachzelts bietet zudem eine tolle Aussicht. Natürlich erfordert der Umgang mit einem Dachzelt etwas Übung, aber die Mühe lohnt sich. Es gibt jedoch auch einige Nachteile wie ein höheres Fahrgewicht und einen etwas erhöhten Benzinverbrauch. Außerdem ist die Nutzungsmöglichkeit auch von Ihrem Fahrzeugtypen abhängig. Nicht jeder Wagen ist groß genug oder für ein Dachzelt ausgelegt. Zudem ist ein Dachzelt nicht für jedes Wetter optimal, besonders bei Gewittern sollten Sie vorsichtig sein.
Campen mit Wohnmobil und Wohnwagen
Wenn Sie nach einer vollständig eingerichteten Unterkunft suchen, die Sie flexibel bewegen können, dann ist ein Wohnmobil die richtige Wahl für Sie. Es ist eine fahrbare Ferienunterkunft mit Küche und Bad, die Ihnen Komfort und Bequemlichkeiten bietet. Allerdings ist das Fahren eines Wohnmobils nicht immer einfach, besonders wenn Sie wenig Erfahrung haben.
Achten Sie dabei auch darauf, ob Sie das Wohnmobil, für das Sie sich beim Kauf oder beim Mieten für den Urlaub entscheiden, offiziell fahren dürfen.
Der erforderliche Führerschein für ein Wohnmobil hängt sowohl vom Gewicht des Fahrzeugs als auch vom Ausstellungsdatum Ihres Führerscheins ab.
Wenn Ihr Wohnmobil ein Gewicht von weniger als 3,5 Tonnen hat, können Sie es mit Ihrem normalen Pkw-Führerschein der Klasse B fahren, unabhängig davon, wann Sie Ihren Führerschein erworben haben. Für Wohnmobile mit einem höheren Gewicht brauchen Sie, je nachdem wann Sie Ihren Führerschein erworben haben, möglicherweise einen LKW-Führerschein der Klasse C1.
Bedenken Sie auch, dass das angegebene Gewicht sowohl das Fahrzeuggewicht als auch die Beladung und die Passagiere umfasst. Wenn Ihr Wohnmobil allein bereits 3 Tonnen wiegt, ist es wahrscheinlich, dass es mit Gepäck, Campingausrüstung und Ihrer Familie insgesamt über 3,5 Tonnen wiegt. Informieren Sie sich daher im Voraus, welche Option sich für Sie und Ihre Bedürfnisse am besten eignet.
Eine weitere Möglichkeit ist ein Wohnwagen, der ans Auto gekoppelt wird. Dieser eignet sich besonders für Reisen mit längerfristigem Aufenthalt an einem Ort. Sie können den Wohnwagen abstellen und die Gegend mit dem Auto erkunden, was Ihnen mehr Flexibilität bietet. Auch Wohnwagen können gemietet werden, falls Sie nicht gleich einen eigenen anschaffen möchten.
Glamping
Wenn Sie Camping mit einem Hauch von Glamour und Komfort verbinden möchten, dann ist Glamping die perfekte Wahl. Glamping steht für „glamouröses Camping“ und bietet Einsteigern und Neugierigen eine großartige Möglichkeit, die ersten vorsichtigen Schritte in Richtung Natur zu wagen. Eine Glamping-Unterkunft in der Natur ist vergleichbar mit einem kleinen Bungalow oder einem luxuriösen Mobilheim. Die Unterkunft ist vollständig eingerichtet und bietet Ihnen Komfort und Bequemlichkeit.
Ist Wildcamping eine Option?
Wildcamping ist in Deutschland verboten – insbesondere in Naturschutzgebieten und ähnlichen Gebieten. Es wird mit hohen Strafen geahndet und die Regelungen können je nach Bundesland variieren.
Es gibt jedoch Trekkingplätze, an denen Sie eine Nacht Rast machen oder übernachten dürfen. Auf privaten Grundstücken ist Campen möglich, solange Sie die Erlaubnis des Eigentümers haben.
In einigen Ländern wie Skandinavien, Schottland, Schweiz, Lettland, Litauen, Estland, Albanien, Rumänien und Moldawien haben Sie das Privileg des Jedermannsrechts. Hier ist also wildes Campen erlaubt. Sie können die Natur in vollen Zügen genießen. Wichtig dabei: Sowohl Mensch als auch Natur sind zu respektieren. Zum Beispiel sollten Sie genug Abstand zu Wohnhäusern halten, den Frieden wahren und keinen Müll hinterlassen.
In Nationalparks und ähnlichen Gebieten ist das Wildcampen auch in den meisten anderen Ländern grundsätzlich verboten. Außerdem ist die Jagd nicht erlaubt. Motorisierte Fahrzeuge sind ebenfalls nicht gestattet, somit müssen Sie zu Fuß oder mit dem Fahrrad ins Abenteuer. Informieren Sie sich im Voraus je nach Reiseziel, welche Regelungen fürs Camping gelten.
Camping Grundausstattung
Wenn Sie sich für eine passende Camping Option entschieden haben, geht es auf in das Abenteuer, um die Schönheit der Natur zu entdecken. Doch vergessen Sie Ihre Ausrüstung nicht! Daran sollten Sie beim ersten Campingtrip auf jeden Fall denken:
- qualitativ hochwertiges Zelt mit ausreichend Platz für mitreisende Personen und Gepäck
- Schlafsack, Isomatte oder Luftmatratze
- Klappbare Campingstühle und Campingtisch
- Campingkocher und Kochgeschirr
- Taschenlampe oder Stirnlampe
- Kühlbox für Lebensmittel
- Küchenutensilien, z. B. Campingkocher, Gasanzünder oder Feuerzeug
- Wasserkanister
- Leichtes und bruchsicheres Campinggeschirr und Besteck
- Erste-Hilfe-Set und Reiseapotheke
Auf der sicheren Seite sind Sie beim Camping mit einer passenden privaten Unfallversicherung, die Sie auch in Ihren Freizeitaktivitäten schützt.
Der IDEAL UnfallSchutz ist eine Unfallversicherung, die Ihnen rund um die Uhr Schutz bietet – sowohl während der Arbeitszeit als auch in Ihrer Freizeit. Denn Unfälle können jederzeit passieren, besonders in der Natur, unterwegs und beim Campingabenteuer, und die finanziellen Auswirkungen können erheblich sein. Sichern Sie sich daher vor Ihrer Reise zusätzlich ab oder vergewissern Sie sich, dass Ihr aktueller Versicherungsschutz auch Ihre Campingreise abdeckt.
Papiere und Unterlagen
Wenn Sie wichtige Papiere und Unterlagen nicht dabeihaben, kann der Urlaub ein schnelles Ende finden. Neben den grundlegenden Dokumenten wie Personalausweis, Reisepass oder Kinderausweis sollten Sie unter anderem folgende Dokumente bei sich führen:
- Visum
- Führerschein (internationaler Führerschein) und Fahrzeugpapiere
- Tauchnachweis und/oder Segelschein
- Krankenversicherungskarte und Auslandskrankenversicherung
- Buchungsunterlagen für Campingplatz oder Glamping-Unterkunft
- EC-Karte, Kreditkarte, Bargeld
- Tickets (Bahn, Bus, Fähre, usw.), Vignetten / Mauttickets
- Impfpässe für die ganze Familie und medizinische Dokumente
- Bedienungsanleitungen
- Studierendenausweis
Notieren Sie sich wichtige Notfall-Telefonnummern wie die Ihrer Bank oder des ADAC. Auch für Ihren Hund sollten Sie den Hundeausweis oder die Versicherungspapiere mitnehmen.
Kleidung für den Campingtrip
Packen Sie in jedem Fall wettergerechte Kleidung ein, sodass Sie auf Hüte mit Sonnenschutz, Sonnenbrille, Thermobekleidung und eine Regenjacke sowie Funktionsunterwäsche, je nach Bedarf zurückgreifen können. Passendes Schuhwerk wie Wanderschuhe, Stiefel oder Badeschuhe sind unerlässlich. Denken Sie auch an Badekleidung und möglicherweise an Schwimmbrillen oder Ihre Schnorchel-Ausrüstung. Neben den individuellen Hygieneartikeln sollten Sie auf jeden Fall auch an Sonnencreme denken.
Je nachdem, wie aktiv sich Ihr Campingtrip gestaltet, sind ein Rucksack, Wanderstöcke und gegebenenfalls ein Fahrradhelm praktisch. Wasserfeste Beutel und Taschen halten Ihre Sachen auch bei Regen und Unwetter trocken.
Hobby und Freizeit
Zelten und Camping bedeutet neben all der Vorbereitung aber auch eines: Entspannung und Freizeit. Je nachdem, wie abenteuerlustig Sie unterwegs sind, bringt die Natur bereits einige Formen von Aktivitäten für Sie mit, indem Sie sich mit Wandern, Schwimmen und Radfahren die Zeit vertreiben können. Alle, die beim Camping eher an Ort und Stelle und in Ruhe verweilen, sollten Bücher, Gesellschaftsspiele oder Outdoorspiele im Gepäck haben.
Camping mit Hund
Für das Camping mit Hund gelten ähnliche Hinweise und Regeln wie beim allgemeinen Reisen mit Hund. Dennoch haben wir eine kurze Checkliste für die benötigte Camping Ausrüstung für Ihren Hund vorbereitet:
- Dokumente
- Futter und Leckerlis (plus Reserven)
- Decke, Körbchen oder ähnliches
- Halsband, Leine mit Hundemarke und Informationen zu Besitzer
- Wassernapf und Wasserflasche
- Lieblingsspielzeug
- Reiseapotheke für den Hund
Elektronische Helfer beim Camping
Vielleicht mögen Sie es abenteuerlich, aber wenn Sie nicht vorhaben, ein Survival-Training durchzuführen, können unsere alltäglichen elektronischen Helfer auch beim Camping enorm nützlich sein.
- Navigationsgerät / GPS-Gerät
- Bluetooth-Lautsprecher
- Digitalkamera
- Kopfhörer
- Powerbank
- Handy und wasserfeste Hülle
- Tablet, Laptop, eBook-Reader
- SD-Karte
- Ladekabel für alle mitgeführten Geräte
- Verlängerungskabel
- Steckdosenadapter
Für das Packen vor dem Trip hilft außerdem die Packliste für Camping mit Wohnmobil und Wohnwagen sowie die Packliste für Camping im Zelt vom Bundesverband der Campingwirtschaft Deutschland E.V. zum Download.
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Campingurlaub Kosten
Bei der Planung Ihres Campingabenteuers müssen Sie die unterschiedlichsten Kostenpunkte berücksichtigen. Natürlich verändert sich der Budgetrahmen, je nachdem welche Camping Art Sie für Ihre Reise wählen. Wenn Sie sich beispielsweise für Glamping entscheiden, fallen zusätzliche Übernachtungskosten an, die pro Nacht abgerechnet werden. Diese Option ist dem der Hotel- oder B&B-Reisen in dem Sinne am ähnlichsten.
Günstiges Campen?
Allerdings bedeutet ein weniger luxuriöser Aufenthalt nicht gleich einen kostenfreien Urlaub. Auf dem Campingplatz fallen Strom- und Wasserkosten an, die in der Regel separat berechnet werden. Zudem können Sie eine Stellplatzmiete und eventuell eine Kurtaxe erwarten. Wenn es um die Übernachtungskosten geht, ist Schweden laut aktuellem Stand trotz der Inflation eine günstige Wahl mit etwa 39 Euro pro Nacht für eine Familie mit Kind, gefolgt von Deutschland mit etwa 42,60 Euro pro Nacht für einen Stellplatz.
Ihre Ansprüche und Vorstellungen bezüglich eines gelungenen Campingtrips haben einen großen Einfluss auf Ihr Budget. Wenn Sie sich für ein Zelt entscheiden, können Sie bereits ab etwa 100 Euro fündig werden. Für ein Dachzelt liegen die Preise zwischen 1.000 und 5.000 Euro, je nach Größe und Ausstattung.
Kosten für Fahrzeuge
Wenn Sie ein Wohnmobil mieten möchten, liegen die Kosten in der Regel zwischen 80 und 300 Euro pro Nacht. Bei einem Kauf variieren die Preise stark: Ein neues Wohnmobil kann zwischen 60.000 und 100.000 Euro kosten, während Sie ein gebrauchtes Einsteigermodell ab etwa 10.000 Euro finden können. Für einen Wohnwagen müssen Sie mit einem Preis von rund 20.000 Euro für ein neues Modell rechnen.
Das sind große Summen für Camping Einsteiger, die somit deutlich von dem ersten Camping mit der Miete eines Wohnmobils profitieren. Wer doch zum Kauf neigt, muss zusätzlich die Grundausstattung für Wohnwagen oder Wohnmobil beachten, deren Anschaffung etwa 500 bis 1.000 Euro betragen kann. Die Unterhaltskosten für ein solches Fahrzeug belaufen sich darüber hinaus in etwa auf 500 bis 700 Euro pro Jahr und umfassen Versicherung, Steuern, TÜV und Wartung.
Die Anreisekosten, wie beispielsweise Spritkosten, hängen von der Entfernung und dem gewählten Verkehrsmittel ab und dürfen daher weder vergessen, noch unterschätzt werden. Denken Sie auch an eventuelle Mautkosten oder die Kosten für eine Fährüberfahrt, falls Sie ins Ausland reisen.
Campingorte und Stellplätze
Wenn es darum geht, herauszufinden, wo Sie campen dürfen, gibt es heutzutage verschiedene Möglichkeiten, die Ihnen helfen können, den perfekten Ort für Ihr Abenteuer zu finden. Eine beliebte Option ist die Nutzung von Online-Plattformen wie Mycabin.eu, Airbnb, insbesondere für Glamping-Erlebnisse, sowie Camping.info und Pincamp.de, letztere ist eine Plattform vom ADAC speziell für Camping und Stellplätze.
Wie bereits zuvor erwähnt ist Wildcampen in Deutschland generell verboten. Es gibt jedoch zahlreiche Alternativen und offizielle Campingplätze, die Ihnen ein komfortables und sicheres Campingerlebnis bieten. Pincamp.de bietet eine Fülle an Informationen und Tipps rund ums Camping, einschließlich beliebter Reiseziele wie Deutschland, Österreich, Frankreich, Spanien, Kroatien, Italien und den Niederlanden.
Zusätzlich zu den Online-Plattformen gibt es auch praktische Apps, die Ihnen bei der Suche nach Camping- und Stellplätzen behilflich sein können. Zu den empfehlenswerten Apps gehören beispielsweise Campercontact, Park4night, promobil Stellplatz Radar oder der ADAC Camping- und Stellplatzführer. Diese Apps ermöglichen es Ihnen, Informationen über Campingplätze, Stellplätze und andere nützliche Details wie Bewertungen, Ausstattungen und Preise zu finden.
Mit diesen vielfältigen Möglichkeiten und Ressourcen steht Ihnen die Welt des Campings offen. Egal, ob Sie ein komfortables Glamping-Erlebnis suchen oder sich auf traditionelles Camping freuen, Sie können leicht den perfekten Ort finden, um die Natur zu genießen und unvergessliche Erinnerungen zu schaffen.
Titelbild: © Halfpoint/ iStock.com