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Diagnose Krebs: Wie geht es weiter?

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Die Krebsdiagnose ist auch für die Menschen ein Schock, die aufgrund sehr auffälliger Symptome bereits einen Verdacht hatten oder die Anzeichen aus Ihrem direkten Umfeld kennen. Ganz sicher verändert die Krebsdiagnose viel im Leben des Erkrankten und seines direkten Umfeldes. Mit den folgenden Tipps können Patienten und Angehörige sich einen Überblick über die bestmögliche Vorgehensweise in der ersten Zeit nach der Diagnose Krebs verschaffen.

Direkt nach der Krebsdiagnose – das sollten Sie beachten

Zunächst ist zu klären, ob die Diagnose wirklich gesichert ist. Das Arztgespräch haben Sie bereits geführt. Handelt es sich um eine Verdachtsdiagnose? Sprach der Arzt von Restzweifeln oder ist die Krebsdiagnose absolut sicher? Bestehen Zweifel, sollten Sie diese zunächst ausräumen. Sie können weitere Untersuchungen einfordern und eine zweite Meinung einholen. Diese Vorgehensweise ist üblich. Ihr betreuender Arzt und Ansprechpartner sollte Sie dabei unterstützen. Sie werden außerdem viele Fragen haben. Stellen Sie diese Fragen. Notieren Sie sich alles, was Ihnen einfällt und was Sie beantwortet haben möchten. Vereinbaren Sie einen Gesprächstermin und nehmen Sie Ihre Notizen mit. Informieren Sie sich aber auch selbst. Lesen Sie sich auf seriösen Seiten in Ihre Krebsform ein. Sie können sich von Ihrem behandelnden Arzt auch Literatur oder Foren im Internet empfehlen lassen. Seien Sie vorsichtig mit allem, was Heilung verspricht oder nicht wissenschaftlich betreut wird. Kontaktieren Sie darüber hinaus Ihre Krankenkasse und bitten Sie um Informationsmaterial. Es ist wichtig, dass Sie Ihre Rechte und Pflichten kennen.

Wichtige Gespräche nicht aufschieben

Sprechen Sie nach der Krebsdiagnose mit Ihrem Arbeitgeber. Er muss wissen, dass Sie für eine unbestimmte Zeit ausfallen. Ihr Arzt wird Ihnen sicher auch aus der Erfahrung sagen können, ob und wie Sie möglicherweise wieder einsatzfähig sein werden. Das hängt auch erheblich von der Art der Arbeit ab. Klären Sie bei körperlich anstrengenden Tätigkeiten, ob es eine Versetzungsmöglichkeit gibt. In vielen Unternehmen besteht auch die Möglichkeit, dass die  Arbeitszeit reduziert wird. Sollten sich arbeitsrechtliche Probleme ergeben, sprechen Sie den sozialen Dienst des Krankenhauses an.

Die ersten Tage nach der Diagnose

Auch für Ihr direktes Umfeld ist der Umgang mit der Krebsdiagnose schwierig. Zunächst brauchen Sie Zeit, um sich selbst klar zu werden, wie es für Sie weitergehen kann. Lassen Sie Ihren Gefühlen freien Lauf, soweit Ihnen das möglich ist. Sprechen Sie zunächst nur mit Ihren engsten Angehörigen oder Vertrauten. Sonst besteht die Gefahr, dass zu viel an Tipps und Ratschlägen über Sie hineinbricht. Seien Sie vorsichtig mit „Erfahrungsberichten“, die auf Hörensagen beruhen, auf Appelle, dass Sie nur positiv denken müssen und bei angeblichen Wunderheilungen für Krebspatienten, die irgendetwas getan oder nicht getan haben. Es gibt keinen einzigen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass Sie Ihre Krebserkrankung durch bestimmte Verhaltensweisen oder bestimmte Nahrungsmittel beeinflussen können. Natürlich befasst sich die Forschung auch mit Nahrungsergänzungsmitteln, Superfood, selbst gemischten Tees und naturheilkundlichen Präparaten. Sie werden in den nächsten Wochen viele Anwendungsangebote und Ernährungsratschläge von Ihrem betreuenden Fachpersonal erhalten. Dazu gehören auch Empfehlungen, die außerhalb der Schulmedizin liegen. Bei diesen Empfehlungen gilt als gesichert, dass sie 1. keinen Schaden anrichten und 2. Ihr Wohlbefinden verbessern können. Diesen Ratschlägen können Sie getrost und mit gutem Gewissen folgen.

Die passende Klinik oder Praxis finden

Ihre Aufgabe für die ersten Tage lautet: Finden Sie einen Arzt und eine Klinik, die Sie betreuen können. Das kann auch eine spezialisierte Praxis sein. In dieser Zeit klären Sie auch mit den Ärzten, ob Sie sich stationär oder ambulant behandeln lassen können. Legen Sie sich außerdem eine Patientenmappe an. Hier hinein kommen alle Diagnosen und Arztberichte. Bitten Sie deshalb von Anfang an, dass man Ihnen alles aushändigt.


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Einige Wochen nach der Diagnose

Einige Wochen nach der Diagnose hat die Behandlung bereits eingesetzt. Sie haben angefangen, die Erkrankung und die Therapie in den Alltag zu integrieren. Ihr Umfeld ist informiert und Sie haben die wichtigsten Dinge neu organisiert. Zusammen mit Ihren engsten Vertrauten konzentrieren Sie sich auf die Behandlung der Krebserkrankung. Dazwischen finden immer wieder Arztgespräche statt, die mal mehr und mal weniger gut verlaufen können. In dieser Zeit können Sie besser abschätzen, wie Sie die Therapie verkraften und in welchem Ausmaß Sie Ihren Haushalt bewältigen können. Klären Sie daher nun mit der Krankenkasse:

  • Pflegedienst erforderlich?
  • Kinderbetreuung erforderlich?
  • Haushaltshilfe erforderlich?
  • Umbauten im Haus/der Wohnung erforderlich?

Möglicherweise steht auch die erste Rehabilitation schon an. Auch das muss sorgfältig vorbereitet sein. Dazu gehört auch die Klärung, ob es sich um eine ambulante oder stationäre Maßnahme handelt, wie es mit der Kostenübernahme aussieht und welche es sein soll. Bedenken Sie, dass die Krebsdiagnose leider auch bedeutet, dass Sie viele Anträge stellen müssen. Beruhigen kann Sie dabei, dass viele Anträge auch immer bedeuten, dass es viele Möglichkeiten gibt, deren positiver Bescheid Ihrer Entlastung dient.

Titelbild: © djama / stock.adobe.com

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