Eine geplatzte Wasserleitung. Das ausgetretene Wasser ist gefroren.

Eingefrorene Wasserleitung – Ursachen, Vorbeugung und Versicherung

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Sobald die ersten klirrend kalten Wintertage anstehen, ist dies bei vielen Menschen ein Grund zur Freude. Eisige Nächte, Schnee und winterliche Landschaften sind die perfekte Kulisse für gemütliche Abende zur Weihnachtszeit oder erfrischende Spaziergänge durch die Natur. Wenn man nicht aufpasst, bringen die ersten frostigen Nächte allerdings ein böses Erwachen mit sich – die Wasserleitungen sind eingefroren. Was im besten Fall nur ein kurzes Ärgernis ist, kann im Ernstfall teure Konsequenzen nach sich ziehen. Bei welchen Temperaturen Wasserleitungen gefährdet sind, welche Arten der Vorbeugung es gibt und welche Versicherung im Ernstfall zahlt, erfahren Sie in unserem Artikel.

Bei welchen Temperaturen gefrieren Wasserleitungen?

Grundsätzlich gefriert stehendes Wasser ab einer Temperatur von 0 Grad Celsius. Das bedeutet jedoch nicht, dass heimische Wasserleitungen sofort beim ersten Frost gefrieren und platzen. Oftmals liegen Wasserleitungen nicht ungeschützt an der Luft, sondern sind durch Mauern und eine entsprechende Isolierung zumindest teilweise geschützt. Auch die Heizungen im Haus tragen dazu bei, Leitungen warm zu halten.

Bis die Temperatur innerhalb der Leitung auf 0 Grad sinkt, kann es also eine ganze Weile dauern.

Gefährlich wird es, wenn Frost über eine sehr lange Zeit andauert und der Wasserfluss nicht garantiert werden kann. Beispielsweise über Nacht oder auch während eines Urlaubs.

Hier ist Vorsicht geboten, denn gerade über längere Zeiträume kann die Eisschicht in der Wasserleitung so dick werden, dass der komplette Verschluss droht. Generell sind Außenleitungen, beispielsweise im Garten oder in der Garage, stärker gefährdet als Trinkwasserleitungen. Letztere werden häufiger genutzt und haben somit mehr Bewegung. Zudem werden die meisten Trinkwasserleitungen frostsicher, also in einer Tiefe von mindestens 80 Zentimetern, verlegt. Auch die Erwärmung des Trinkwassers sorgt dafür, dass diese Leitungen nicht so schnell einfrieren.

Vorbereitungen für die Kälte: Wie Wasserleitungen winterfest machen?

Eingefrorene Leitungen können schnell zu großen Problemen wie einem Wasserrohrbruch führen. Allerdings können einfache Vorbereitungen getroffen werden, um es gar nicht erst so weit kommen zu lassen. Generell empfiehlt es sich, Wasserleitungen im Garten oder in Außenbereichen mit einem Frostschutzkabel zu verlegen. Dann lassen sich die Wasserleitungen bei Bedarf sogar elektrisch heizen. Bei einigen Varianten ist es sogar möglich, sie je nach Temperatur automatisch ein- und auszuschalten. Für viele Rohre gibt es zudem bestimmte Stoffe zur Isolation, die günstig im Baumarkt erhältlich sind. Bei Leitungen, die nicht erhitzt werden, können diese Arten der Rohrisolierung günstig und unkompliziert gegen Frost schützen. 

Auch im Haus oder der Wohnung selbst können einige Maßnahmen getroffen werden, um gefrorenen Wasserleitungen vorzubeugen:

  • Auch selten genutzte Räume sollten ausreichend geheizt werden. Besonders auch vor einer längeren Abwesenheit. So wird vermieden, dass Rohre hier auskühlen und einfrieren.
  • Wasserhähne, die häufig Minustemperaturen ausgesetzt sind, abends kurz aufdrehen und laufen lassen. Die Bewegung kann vor Gefrieren schützen – allerdings nicht bei dauerhaftem Frost.
  • Fenster oder Türen können undicht sein und sollten in diesem Falle neu isoliert werden. So wird vermieden, dass die kalte Zugluft noch zusätzlich auf Wasserrohre einwirkt.
  • In absoluten Notfällen kann zudem für besonders kalte Räume eine Standheizung in Betracht gezogen werden. Da diese sehr viel Strom verbraucht, sollte die Nutzung allerdings die Ausnahme sein.

Grundsätzlich gilt: Wer das Haus oder die Wohnung angemessen heizt und kritische Stellen während einer kalten Wetterlage im Blick hat, wird mit recht hoher Wahrscheinlichkeit ohne Ärgernisse durch den Winter kommen.

Wasserleitungen entleeren und Wasserrohrbruch vorbeugen

Eine gängige Vorsichtsmaßnahme, besonders bei Wasserleitungen im Außenbereich oder auch in selten genutzten Räumen, ist die Entleerung vor dem Winter. Werden diese Leitungen über den Winter sowieso nicht gebraucht, bietet sich diese Möglichkeit an. Das Entleeren der Leitungen ist simpel: Zunächst wird das Absperrventil für die jeweilige Leitung geschlossen. Im Anschluss wird der entsprechende Wasserhahn geöffnet, damit jegliches Wasser aus der Leitung ablaufen kann. Wichtig ist hierbei, dass der Wasserhahn im Anschluss nicht komplett verschlossen wird – so kann auch im Laufe der nächsten Zeit noch überschüssiges Wasser hinaustropfen.

Was tun, wenn die Wasserleitung eingefroren ist?

Wenn trotz aller Vorsichtsmaßnahmen doch einmal der Ernstfall eintritt, heißt es zunächst: Ruhe bewahren und behutsam handeln.

An erster Stelle sollte bei der Schadensbegrenzung immer die Schließung des Wasserhaupthahns stehen. Nur so kann vermieden werden, dass der Eispfropfen in der Leitung noch weiter anwächst und es zu einem folgenschweren Wasserrohrbruch kommt.

Anschließend müssen sämtliche Wasserhähne geöffnet werden, damit Wasser während des Auftauens der Leitungen ungehindert abfließen kann.

Im Haus oder der Wohnung befindliche Räume sollten so schnell es geht geheizt werden, damit die dort verlaufenden Leitungen allmählich wieder auftauen können. Bei gut zugänglichen Leitungen kann auch ein Föhn hilfreich sein. Bei diesem Schritt gilt: Je schneller, desto besser. Bleiben die Leitungen über einen längeren Zeitraum eingefroren, dehnt sich das Material weiter aus und der Wasserrohrbruch droht. Für Leitungen in Außenbereichen können auch Heizstrahler oder ähnliche Geräte als Hilfe herbeigezogen werden. Sollte an diesem Punkt bereits ein Verdacht auf beschädigte Leitungen bestehen, muss in jedem Fall auch die Feuerwehr vor Ort informiert werden – tritt der Ernstfall ein, sind die Einsatzkräfte schnell vor Ort.

Trotz der gebotenen Eile sollte von allzu hastigen und unüberlegten Maßnahmen zum Auftauen abgesehen werden. Ein gleichmäßiges, vorsichtiges Auftauen ist zur Schadensbegrenzung unerlässlich.


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Zahlt die Versicherung bei eingefrorener Wasserleitung?

Falls eine Wasserleitung aufgrund eines Frostschadens bricht und einen Wasserschaden verursacht, muss dies umgehend der Versicherung gemeldet werden. Um die finanziellen Schäden aufzufangen, greifen verschiedene Versicherungen je nach Situation. Sind im Haus infolge einer beschädigten oder gebrochenen Wasserleitung Durchnässungsschäden an verschiedenen Stellen entstanden, kann beispielsweise die Wohngebäudeversicherung greifen. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass in der Police der jeweiligen Versicherung auch das Risiko „Leitungswasser“ eingeschlossen ist. Ist dies nicht der Fall, kommt die Versicherung an diesem Punkt nicht für Schäden auf.

Oftmals werden bei Schäden durch eingefrorene oder gebrochene Wasserleitungen auch Möbel in Mitleidenschaft gezogen. In diesen Fällen kann die Hausratsversicherung für die entstandenen Schäden aufkommen. Dabei gibt es Unterschiede hinsichtlich der Übernahme von Schadenskosten für bestimmte Installationen. Die IDEAL Hausratsversicherung kommt beispielsweise für Schäden an Badeeinrichtungen, Waschbecken, Spülklosetts, Armaturen sowie den entsprechenden Anschlussschläuchen im Sanitärbereich auf. Auch für Schäden an Heizkörpern, Heizkesseln, Boilern oder ähnlichen Teilen von Heizungs- und Klimaanlagen kann die Hausratsversicherung aufkommen.

In jedem Fall empfiehlt es sich, die Möglichkeiten abzuwägen und im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten einen möglichst umfassenden Schutz durch entsprechende Versicherungen bereitzustellen. Damit kann der kalten Jahreszeit entspannt und freudig entgegengeblickt werden.

Titelbild: © harmpeti/ iStock.com

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