Ein Mensch schreibt mit einem Stift auf Papier und Tippt mit der anderen Hand auf einer Rechenmaschine. Davor stehen gestapelte Münzen und ein Modellhaus.

Haus – laufende Kosten für Eigentümer

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Der Traum vom Haus lässt viele Herzen höherschlagen. Ob es nun der Kauf eines bestehenden Hauses ist oder direkt der Neubau eines Eigenheims − auf Hauseigentümer kommen mit dem Erwerb diverse Kosten zu. Wie genau sieht es zum Beispiel mit den laufenden Kosten für Hausbesitzer aus? Welche Nebenkosten bringt ein Haus mit sich? Was ist der Unterschied zwischen öffentlichen und privaten Nebenkosten? Und vor allem, wie lassen sich die Nebenkosten für ein Haus reduzieren? Wir geben Ihnen einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Kostenpunkte für Hauseigentümer sowie wertvolle Tipps.

Laufende Kosten für Hauseigentümer

Die laufenden Kosten für Hauseigentümer setzen sich aus verschiedenen Posten zusammen. Neben den Kosten, die sich direkt auf die Nutzung und das Gebäude beziehen, wie Wasser, Heizung und Strom, kommen zusätzliche Zahlungen und Gebühren für Straßenreinigung, Rundfunk und Internet sowie Versicherungskosten hinzu.

Nicht zu verwechseln sind diese laufenden Nebenkosten mit den Kaufnebenkosten, die nur beim Erwerb des Hauses entrichtet werden. Einige der laufenden Kosten kennen Hausbesitzer hingegen schon aus dem Mietverhältnis und den dortigen Nebenkostenabrechnungen aus der Warmmiete. Auch Wohnungseigentümer sind mit einigen dieser Posten bereits vertraut. Beim Haus kommen bei den laufenden Kosten allerdings noch einige weitere dazu.

Die genauen laufenden Kosten sind für jedes Haus individuell, da auch die Quadratmeteranzahl und die Anzahl der dort wohnenden Personen einen Einfluss auf den Verbrauch von Wasser, Strom und Heizung haben. Auch die Rücklagen für die Instandhaltung sind an die Größe und an das Alter der Immobilie gebunden.

Ein größeres Haus bringt auf lange Sicht mehr Potenzial für Reparaturen mit sich. Ein guter Richtwert sind Rücklagen in Höhe von mindestens einem Euro pro Quadratmeter im Monat.

Nebenkosten für Müll und Abwasser

Je nach Region und Kommune gibt es deutliche Unterschiede in den Kosten für die Müll- und Abwasserentsorgung. Zudem hat der Verbrauch einen signifikanten Einfluss auf die Abrechnung. Die Kosten werden in Kubikmeter abgerechnet. Im Falle der Müllentsorgung ist dabei auch die Größe der zu entleerenden Mülltonne entscheidend. Wie genau sich die Gebühren zusammensetzen, erfahren Sie bei der für Ihre Kommune verantwortlichen Abfall- und Entsorgungsgesellschaft. Wie unterschiedlich die Gebühren ausfallen, zeigt ein Ranking der Müllentsorgungskosten in Deutschlands 100 größten Städten aus dem Jahr 2022. Am meisten zahlen Hauseigentümer in Ludwigshafen für Ihre Müllentsorgung, in Nürnberg kommt man am günstigsten weg.

Monatliche Nebenkosten: Strom, Wasser und Heizung

Ein weiterer Kostenfaktor sind die Klassiker unter den Verbrauchszahlen: Strom, Wasser und Heizung sind so individuell wie die Hauseigentümer und ihre Immobilien selbst. Wer es gerne warm und kuschelig möchte, muss automatisch mit höheren Heizkosten rechnen als genügsame Hauseigentümer.

Doch auch die Bauweise ist ein relevanter Aspekt für die Berechnung der monatlichen Nebenkosten. Wer energieeffizient baut und moderne Heizungssysteme verbaut, kann im monatlichen Verbrauch deutlich profitieren. Beim Kauf eines bestehenden Hauses ist aber auch noch einiges möglich, um die Verbrauchsnebenkosten im Haus zu senken. Wenn finanziell als Investition vor Einzug vertretbar, können Modernisierungen und Sanierungen einen nicht unerheblichen, positiven Einfluss auf den Verbrauch haben. Daher lohnt es sich auch, mit einer Fachkraft über die Möglichkeiten in Ihrem Eigenheim zu sprechen und sich über die Option eines staatlichen Zuschusses für energieeffiziente Sanierung zu informieren.

Nebenkosten für Reparatur und Instandhaltung

Hauseigentümer rechnen mit Blick auf die fixen Nebenkosten meist nicht sofort mit den Rücklagen für Reparaturen und Instandhaltung. Doch es lohnt sich, direkt ab Einzug monatlich einen Betrag für genau solche Fälle zurückzulegen, in denen auf einmal in einigen Jahren Kosten auf Sie zurollen. Bei Neubauten dürfen die Rücklagen meist etwas niedriger sein, als bei bestehenden Immobilien, da eine Reparatur erst nach einigen Jahren Verschleiß zu erwarten ist.

Das bedeutet aber auch, dass Sie großzügiger planen sollten, wenn Sie sich ein älteres Haus anschaffen, um auf der sicheren Seite zu bleiben. Bedenken Sie auch Langzeitfaktoren wie Inflation und spontane Schäden, die eventuell von keiner Versicherung abgedeckt sind.

Grundsteuer

Natürlich kommt im Gegensatz zum Mietverhältnis auf Hauseigentümer auch die Pflicht der Grundsteuer zu, sobald Sie nicht nur ein Haus, sondern sogar schon das Grundstück Ihr Eigen nennen. Das Grundsteuergesetz (GrStG) regelt zwei verschiedene Formen der Grundsteuer. Grundsteuer A fällt für land- und forstwirtschaftliche Betriebe an. Unter Grundsteuer B finden sich alle anderen Grundstücksarten.

Das zuständige Finanzamt ermittelt den Einheitswert, der Grundlage für die Berechnung Ihrer Grundsteuer ist. Der Hebesatz wird allerdings von der Gemeinde bestimmt. Dieser Hebesatz besagt, zu welchem Prozentsatz die Grundsteuer zu erheben ist.

Wie hoch die Grundsteuer letztlich ist, hängt also ganz davon ab, in welcher Gemeinde Sie Grund und Haus gekauft oder gebaut haben und wie viel Grundstück Sie besitzen. In den meisten Fällen wird die Höhe der Grundsteuer davon beeinflusst, wie viele Einwohner die Gemeinde hat.

Öffentliche oder private Nebenkosten?

Je nachdem welcher Vertragspartner für die Lieferung oder Entsorgung zuständig ist, werden die laufenden Nebenkosten als öffentliche oder private Nebenkosten bezeichnet. Im Falle von Müllentsorgung und Straßenreinigung sowie weiteren Servicedienstleistungen, welche Ihre zuständige Gemeinde entrichtet, spricht man von öffentlichen Nebenkosten. Dazu gehören auch die Grundsteuer und Wasser- sowie Abwassernebenkosten.

Wenn sie allerdings unabhängig von Gemeinde oder Stadt beispielsweise Ihr Gas beziehen oder wenn Sie den Schornsteinfeger rufen müssen, entstehen Verträge mit privaten Dienstleistern. Dies fällt dann unter den Begriff der privaten Nebenkosten. Auch die Kosten für andere Heizungsarten und die Wartung Ihrer Heizung, Strom und Versicherungen sowie Telekommunikation fallen in die Kategorie der privaten Nebenkosten.

Berechnung laufende Nebenkosten Haus

Wie sich Ihre individuellen Nebenkosten gestalten, hängt ganz von Ihrem Haus, Ihrer Lebensweise und den gewählten Dienstleistungen und Services ab, die Sie monatlich beziehen. In der Regel spricht man von ungefähr vier Euro pro Monat pro Quadratmeter Wohnfläche, die als laufende Nebenkosten zu erwarten sind. Wenn Sie dazu die Regel von einem Euro pro Quadratmeter pro Monat als Rücklagennebenkosten für Reparaturen und Instandhaltung berücksichtigen, haben Sie bereits einen ungefähren Richtwert.

Das ergäbe bei einer Fläche von 130 Quadratmetern, unter Berücksichtigung der laufenden Nebenkosten und Rücklagen eine Nebenkostensumme von 650 Euro im Monat. Hier ist aber natürlich auch wirklich jeder Posten und jede Kategorie berücksichtigt. Auch als Mieter tragen Sie mehr Kosten, als Ihnen vielleicht bewusst ist. Die Nebenkosten decken hier in den meisten Fällen ebenfalls antizipierte Rücklagen und Instandsetzungen mit ab.

Beispielhaft dient folgende Auflistung als Rechenbeispiel. Diese Liste eignet sich auch für Sie, wenn Sie die einzelnen Posten auf Ihre tatsächlichen Kosten angepasst als Grundlage nehmen. In diesem Fall berechnen wir die laufenden Nebenkosten für ein Haus, das nicht einem Ballungszentrum angesiedelt ist und durch Neubau sehr energieeffizient mit moderner Heizanlage ausgelegt ist.

Posten Kosten monatlich
Grundsteuer 65 EUR
Heizkosten 66,67 EUR
Abwassergebühren 43,75 EUR
Stromkosten 47,50 EUR
Müllentsorgung 20 EUR
Straßenreinigung 25 EUR
Schornsteinfeger 8,33 EUR
Telefon und Internet 40 EUR
Hausratversicherung 16,67 EUR
Wohngebäudeversicherung 12,50 EUR
Elementarschadenversicherung 15 EUR
Haftpflichtversicherung 6,25 EUR
Rücklagen 140 EUR
GEZ 17,50 EUR
Gesamtkosten 524,17 EUR monatlich

Machen Sie sich am besten ein genaues Bild über Ihre eigenen Kosten und erfassen Sie alle Posten in einer ähnlichen Aufstellung. So können Sie die Entwicklung über die Zeit besser nachvollziehen und möglicherweise über neue Investitionen nachdenken, die Ihnen helfen, Ihre Nebenkosten zu senken, wo möglich. Auf einige Kosten haben Sie aufgrund von Größe und Standort Ihres Hauses zwar keinen Einfluss, doch gibt es Ihnen zusätzliche planbare finanzielle Sicherheit zu wissen, womit Sie auf kurz und auch lang rechnen müssen.


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Wie lassen sich Nebenkosten reduzieren?

Als Hauseigentümer stehen die laufenden Nebenkosten als wichtiger finanzieller Faktor neben der vorausgegangenen Finanzierung. Daher ist es den meisten Hausbesitzern sehr gelegen, die monatlichen Nebenkosten für das Haus so gering wie möglich zu halten. Doch wie können Sie effektiv laufende Nebenkosten sparen? Vor allem in den Kategorien Strom, Wasser und Heizung können Sie eine Menge bewirken.

Geringere Nebenkosten durch Neubau?

Sollten Sie einen Neubau anstreben, kommen Sie heutzutage kaum an einer energieeffizienten Bauweise vorbei – und das ist nur zu Ihrem Vorteil. Denn eine moderne Heizungsanlage mag in den Anschaffungskosten zunächst unbequem wirken, lohnt sich aber langfristig.

Gepaart mit exzellenter Dämmung und dreifach verglasten Fenstern hat dies einen enormen Effekt auf Ihre monatlichen Heizkosten. Erlaubt Ihr Budget eine Solaranlage für Warmwasser oder eine Photovoltaikanlage für eigene Stromerzeugnis, optimiert sich diese Rechnung erneut. Der ausgestellte Energieausweis gibt Ihnen einen Überblick darüber, wie effizient Ihr Haus aufgestellt ist.

Nebenkosten bei bestehenden Häusern verringern

Ganz nach dem Beispiel des Neubaus können Sie durch Modernisierungen ebenfalls einiges für die Energieeffizienz eines bestehenden Hauses tun. Wenn dies allerdings keine Option ist, reichen auch einige simple Tricks, um den Verbrauch zu reduzieren und die laufenden Nebenkosten beim Haus so gering wie möglich zu halten.

Zunächst lohnt es sich, das Heizverhalten zu beobachten und mit einer konstanten Temperatur zu arbeiten. Diese sollte warm genug sein, um Schimmelbildung zu vermeiden, unter 16 Grad sollte sie nie fallen. Richtig heizen ist ein wichtiger Faktor, um die laufenden Heizungskosten unter Kontrolle zu behalten.

Wer vollständig von Netzbetreibern abhängig ist, wenn es um die Stromlieferung geht, der profitiert besonders von einem sparsamen Stromverbrauch. Es gibt viele versteckte Stromfresser, die entweder gegen effizientere Geräte ausgetauscht werden können oder aber nach der Nutzung vom Netz genommen werden sollten, um zumindest im Stand-By Modus nicht weiteren Strom zu ziehen. Wenn Sie Energie und Strom sparen wollen, können Sie an diversen Stellschrauben im Haushalt drehen und haben einen langfristig positiven Effekt auf Ihre laufenden Nebenkosten im Haus.

Welche Versicherungen braucht ein Haus?

Das Eigenheim ist für viele weiterhin der Lebenstraum und gilt als Anlage fürs Leben. Emotional und finanziell hängt für die meisten Hausbesitzer einiges daran, dass Schäden und Unglücke am Haus im besten Fall vermieden werden sollten. Doch das Leben spielt manchmal anders, was heute noch sicher ist, kann morgen ein großes Fragezeichen sein. Daher lohnt es sich, sich über die wichtigsten Versicherungen für Haus und Eigentum Gedanken zu machen. Nicht jede Versicherung ist dabei zwingend für Ihre persönliche Situation vonnöten. Doch auf welche Versicherungen sollten Hauseigentümer auf keinen Fall verzichten?

Hausratversicherung mit Elementarschaden

Sie beziehen Ihr neues Haus, richten es sorgfältig ein und leben das Leben, das Sie sich immer erhofft hatten und auf einmal ist alles dahin – ein Blitzschlag, ein Brand, Leitungswasserschaden, die Liste ist lang und die möglichen Schäden an Ihrem Eigentum erheblich. Mit der passenden Hausratversicherung können Sie sich sicher fühlen, dass Haus, Grund und auch Ihr Besitz darin gut geschützt und bei Schäden rundum versorgt sind. Der Versicherungsschutz gilt für Sie und Ihr Zuhause bei:

  • Einbruchdiebstahl, Beraubung, Vandalismus
  • Feuer, Brand und Blitzschlag
  • Leitungswasser
  • Sturm und Hagel
  • Explosion, Implosion und Verpuffung
  • Weitere alltägliche Schäden (z.B. Trickdiebstahl)

Wertsachen und Bargeld sind ebenfalls im Schadensfall abgedeckt. Sogar die Entwendung von Gartenmöbeln oder Einbruch in das Auto, sowie finanzielle Verluste unterwegs sind bei der IDEAL HausRat mitversichert. 

Als Zusatz lohnt sich der Blick auf den Elementarschutz der Hausratversicherung, der jederzeit hinzugefügt werden kann. Extreme Wetterverhältnisse und daraus resultierende Naturgefahren, die im Ernstfall beträchtliche Schäden an Ihrem Hauseigentum verursachen können, sollen laut dem deutschen Wetterdienst in Zukunft zunehmen. Ein guter Grund, sich besonders in betroffenen Gebieten mit der Erweiterung durch den Elementarschutz auseinanderzusetzen. Zu den möglichen Ereignissen, die in dieser Erweiterung abgedeckt werden, gehören Schäden durch Rückstau, Überschwemmung und Erdrutsch, Erdbeben, Erdsenkung, Schneedruck und Lawinen.

Haftpflichtversicherung für Hauseigentümer

Es sind aber nicht immer die großen Ereignisse, die Schäden und daraus resultierende finanzielle Engpässe mit sich ziehen können. Bereits kleinere Ungeschicklichkeiten und unglückliche Zufälle können in ungeahnten Dimensionen Einfluss auf Ihre finanzielle Situation nehmen, wenn Sie sich nicht vorsorglich davor schützen. Eine Haftpflichtversicherung ist dabei das A und O, vor allem für Hauseigentümer. Die IDEAL PrivatHaftpflicht schützt Sie und Ihre Familie vor unvorhergesehenen Ereignissen mit einer Deckungssumme von bis zu 50 Millionen Euro pauschal für Personen-, Sach- und Vermögensschäden. 

Titelbild: © AndreyPopov/ iStock.com

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