Trautes Heim, Glück allein – der Traum vom Eigenheim begleitet die Menschheit bereits seit tausenden von Jahren. Wer sich diesen Traum erfüllen will, muss jedoch eine Menge beachten. Im folgenden Beitrag befassen wir uns damit.
Welches Haus passt zu mir?
Zuerst stellt sich die Frage, welches Haus am besten zu einem passt. Die Auswahlmöglichkeiten sind vielfältig: Soll es ein freistehendes Einfamilienhaus sein, ein Energiesparhaus oder ein Bungalow, ein Holzhaus oder ein Architektenhaus? Ist ein Keller notwendig? Und nicht nur der persönliche Anspruch ist ein wichtiges Kriterium, genauso müssen Sie als Hausbauer in spe auf den Preis und den Aufwand achten, den der Hausbau mit sich bringt. Abhängig von der Art des Hauses sind natürlich auch die laufenden Kosten, die künftig vom Eigentümer zu tragen sind und deshalb unbedingt bei der Planung berücksichtigt werden sollten.
Das Einfamilienhaus
Als Herr eines Einfamilienhauses können Sie Ihre eigenen Vorstellungen verwirklichen – lediglich ein Architekt oder Ihr Lebenspartner dürfen bei der Planung mitreden. Sie gestalten Ihre eigenen vier Wände selbst und kämpfen dabei mit Widrigkeiten wie Behörden, Finanzen oder Handwerkern. Die meisten Deutschen würden sich bei freier Wahl für ein Einfamilienhaus entscheiden. Das Einfamilienhaus kommt mit einer hohen Wohn- und Lebensqualität daher. Dafür hat es allerdings auch seinen Preis.
Das Doppelhaus
Ein Kompromiss zwischen Einfamilienhaus und Reihenhaus. Bei einem Doppelhaus kommen Sie kostengünstiger weg als beim Einfamilienhaus, Sie nutzen das Grundstück optimal aus und die Heizkosten sind ebenfalls geringer. Dafür aber leben Sie direkt mit Ihrem Nachbarn zusammen, was zu Konflikten führen kann. Der Wiederverkaufswert ist zudem geringer als beim Einfamilienhaus.
Bungalow
Der Bungalow ist in amerikanischen Städten sehr beliebt und erlebt auch in Deutschland derzeit ein Comeback. Um einen solchen zu bauen, ist aufgrund des Ein-Stockwerk-Designs ein größeres Grundstück notwendig, der Quadratmeterpreis ist höher. Dafür aber sind Bungalows barrierefrei und Sie profitieren von offener Raumgestaltung.
Weitere Bauformen mitsamt Vor- und Nachteilen finden Sie zum Beispiel bei Bauemotion.de.
Kosten beim Hausbau
Der Hausbau ist für gewöhnlich eine der größten finanziellen Herausforderungen im Leben eines Menschen. Seine Kosten können beachtliche Höhen erreichen. Das liegt einerseits an der schieren Größe des Projekts, andererseits an der Vielfalt verschiedener Kostenquellen. Dazu gehören zum Beispiel:
- Grundstückspreis: Bevor Sie ein Haus bauen, brauchen Sie ein Grundstück. Der Preis dafür kann je nach Größe, Lage, Zustand und Region stark variieren.
- Baunebenkosten: Diese umfassen zum Beispiel die Grunderwerbssteuer, Maklerprovision für das Grundstück, Erschließung des Grundstücks, Wasseranschluss, Kanalisationsanschluss, Telefonanschluss und vieles mehr.
- Baukosten: Die Baukosten sind ebenfalls flexibel und richten sich zum Beispiel nach der gewählten Hausart, der Ausstattung und der Größe des Hauses. Wie viele Fenster und Türen gibt es? Welche Haustechnik soll verbaut werden? Wie ist der Außenbereich gestaltet? All das fließt in die Baukosten mit ein. Sie beinhalten auch Kosten für die Wände und das Dach sowie die für die Bodenplatte und den Rohbau.
- Planung und Überwachung: Dieser Block umfasst sämtliche Kosten, die mit der Bauaufsicht zu tun haben. Darunter befinden sich Kosten für die Statiker, den Bauleiter, Kosten für Energieberatung, für die kaufmännische Überwachung und die Bauabnahme.
Weitere Kosten im Überblick finden Sie bei „Das Haus“.
Immobilienfinanzierung
Die wenigsten Deutschen können den Hausbau einfach sofort aus eigener Tasche zahlen. Die meisten Bausparkassen und Banken raten dazu, zwischen 15 und 40 Prozent des Hauspreises in Eigenkapital anzusparen, bevor der Immobilienkauf erfolgt. Eigenkapital besteht in diesem Fall aus Bausparguthaben, Sparguthaben, Wohnriester-Verträgen, Lebensversicherungen und Wertpapieren. Wichtig dabei ist, dass das Geld verfügbar ist, also tatsächlich für den Hauskauf eingesetzt werden kann. Die restliche Summe zahlen viele Deutsche heutzutage über einen Kredit. Um den richtigen Kredit zu finden, bieten etwa Check24 oder Kredit24 entsprechende Vergleichsrechner und Suchmaschinen an.
Haben Sie einen Überblick über ihre Ausgaben und Einnahmen im Monat? Mit einem Haushaltsbuch können Sie noch einfacher Geld sparen und große Schulden vermeiden!
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Baufirma suchen
Um die richtige Baufirma zu finden, müssen Sie auch hier auf verschiedene Faktoren achten. Wichtige Kriterien, damit eine Hausbau-Firma mit Ihren Wünschen vereinbar ist, sind zum Beispiel:
- Ist die Firma finanziell gut aufgestellt?
- Wie viel Erfahrung hat sie?
- Welche Arten von Häusern bietet sie an, kann Sie Ihre Vorgaben einhalten?
- Besitzen die Mitarbeiter die notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse?
- Wie sehen die Bewertungen anderer Hausherren aus?
- Hat die Hausbaufirma in der Vergangenheit ihre Zeitrahmen eingehalten?
Um die richtige Firma zu finden, eignet sich ein Gespräch mit anderen Hausbauern in Ihrem Bekanntenkreis, soweit vorhanden, oder ein Blick ins Internet. Bauen.de listet weitere wichtige Kriterien für Baupartner auf und baufirma-finden.de bietet eine individuelle Suche an.
Baugrundstück finden
Um das richtige Baugrundstück zu finden, müssen Sie gründlichst recherchieren. Schauen Sie online nach, prüfen Sie entsprechende Zeitungsinserate und befragen Sie Freunde und Verwandte. Es ist wichtig, dass Sie so viele Informationen einholen wie möglich und die Exposés genau durchlesen. Denn nicht jede zum Verkauf angebotene Fläche darf bebaut werden. Wichtige Auswahlkriterien sind zum Beispiel: Gibt es Nahverkehrsanbindungen in der Nähe? Wie sieht die Nachbarschaft aus? Gibt es eine Kita oder Schulen in der Nähe? Können Sie bequem einkaufen?
Beim Grundstückskauf gilt es außerdem auf die Art der Fläche zu achten. Flächen, die zur landwirtschaftlichen Nutzung ausgeschrieben sind, sind oftmals weit ab vom Schuss und bestehen aus Ackerland. Bauerwartungsland wiederum ist schon für die Bebauung gedacht, es gibt aber noch keine Anschlüsse zur Kanalisation oder zum Stromnetz. Es ist noch nicht „erschlossen“, wie es im Fachjargon heißt. Preislich liegt es zwischen Ackerland und Bauland. Achtung: Es ist noch nicht von der Gemeinde zum Bau zugelassen, weswegen es sich für Bauherren, die schnell bauen wollen, nicht immer eignet. Die Zulassung kann sehr kurz sein, aber auch sehr lange auf sich warten lassen.
Rohbauland dagegen ist bereits zugelassen, doch es fehlen auch hier die notwendigen Anschlüsse zu den Versorgungsbetrieben der Gemeinde.
Und baureifes Land ist rundum fertig für die Bebauung. Es gibt bereits sämtliche wichtigen Anschlüsse und alle Hindernisse für eine Bebauung, etwa große Bäume, sind beseitigt. Dafür aber handelt es sich hierbei um die teuerste Art der Grundstücke.
Bei Immonet finden Sie eine Suchfunktion für den Grundstückskauf.
Notwendige Versicherungen
Der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat fünf Versicherungen identifiziert, die Hausherren abschließen sollten:
- Die Bauherrenhaftpflichtversicherung deckt Schäden ab, die durch und auf der Baustelle entstehen. Dafür ist stets der Bauherr verantwortlich.
- Ein Blitzschlag oder eine Explosion kann die Arbeit von Monaten zunichtemachen. Eine Feuer-Rohbau-Versicherung deckt die finanziellen Schäden ab, die dadurch entstehen.
- Die Bauleistungsversicherung deckt Schäden durch Sturm, Hochwasser und Vandalismus ab.
- Ein Helfer stürzt beim Bau von einer Leiter und verletzt sich? In solchen Fällen springt die Bauhelfer-Unfallversicherung ein.
- Zuletzt rät der GDV zur Haftpflichtversicherung für unbebaute Grundstücke. Diese greift zum Beispiel dann, wenn der Eigentümer im Winter seiner Streupflicht nicht nachkommt und sich jemand verletzt.
Weitere Details zu den Versicherungen für Hausherren stellt der GDV zur Verfügung. Und bei Immoverkauf24 gibt es ausführliche Checklisten für jede Phase des Hausbaus.
Titelbild: © RomoloTavani/ iStock.com