Ein Mensch trägt um den Hals einen mobilen Notrufsender und betätigt ihn.

Hausnotruf – Verschiedene Notrufsysteme für Senioren

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Für alleinstehende Senioren ist die Sorge, in einer Notsituation ohne Hilfe dazustehen, eine reelle Angst. Ein plötzlicher Sturz, danach der Schreck: Sie können nicht mehr eigenständig aufstehen. Mit zunehmendem Alter steigt das Verletzungsrisiko, denn die Muskelkraft, das Seh- und Hörvermögen und die Reaktionsgeschwindigkeit lassen allesamt nach.

Genauso die Fähigkeit zur Koordination. Viele Senioren haben zudem mit chronischen Krankheiten zu kämpfen. Es kann demnach häufiger zu Notfällen kommen, in denen sie schnelle externe Hilfe benötigen. Was tun, wenn in so einem Fall keine Angehörigen zur Stelle sind? Notrufsysteme für Senioren sind die Lösung. Was das ist und wie sie funktionieren, erfahren Sie im Beitrag.

Inhalt

Was ist ein Notrufsystem?

Der Senioren Notruf ist ein seit Jahrzehnten beliebtes Hilfsmittel, um im Notfall schnell und verlässlich Hilfe zu rufen. Die Technik hinter dem Senioren Notruf basiert auf der gleichen wie sie in üblichen Telefonen zu finden ist.

In den meisten Fällen ist durch einen Notfallknopf, der am Körper getragen wird, wie in Form eines Notrufarmbands, der Hilferuf rasch ausgelöst. Das durch den Druck ausgelöste Funksignal sendet den Alarm weiter an die Basisstation des Hausnotruf und stellt automatisch eine Verbindung zur Notrufzentrale her.

Wie funktioniert ein Senioren Hausnotruf?

Der Hausnotruf besteht in der Regel aus zwei Bestandteilen. Als Grundlage dient das Basisgerät, das im Haus oder der Wohnung stationiert wird. Diese Basisstation verfügt selbst über eine Notruftaste, ein Mikrofon und einen Lautsprecher. Im besten Fall ist auch eine Freisprechfunktion mit dem Hausnotruf verbunden, sodass die Notrufzentrale von jedem Raum im Haus aus mit den hilfesuchenden Senioren Kontakt aufnehmen kann. Der mit der Basisstation verbundene Funksender wird als zweiter Bestandteil von den Senioren oftmals entweder um den Hals oder am Arm getragen. Dieser Sender ist wasserdicht, sodass auch Stürze und Unfälle im Badezimmer abgedeckt werden können.

Der Senioren Notruf hat, je nach Gerätausführung, eine Reichweite von bis zu 50 Metern. Um in größeren Wohneinheiten die Sicherheit zu erhöhen, hilft die Einrichtung einer weiteren Notrufstation. Wenn Sie sich zusätzlich unterwegs absichern wollen, gibt es mittlerweile auch mobile Notrufsysteme für Senioren, die Ihnen außerhalb der eigenen vier Wände Sicherheit und schnelle Hilfe garantieren.

Ablauf bei Betätigung des Notrufsystems

Unabhängig vom Anbieter des Notrufsystems, läuft das Verfahren nach Betätigung des dazugehörigen Notfallknopfs fast immer gleich ab. In einer Gefahrensituation betätigen die Senioren den ihnen verfügbaren Notfallknopf, der über das Funksignal die Basisstation erreicht und an die Notrufzentrale weiterleitet. Die Notrufzentrale ist rund um die Uhr, jeden Tag im Jahr besetzt. Am anderen Ende sitzen Mitarbeitende der Hausnotrufzentrale, die dann über die Freisprechanlage Kontakt mit dem Senioren aufnehmen und sich nach der Notfallsituation erkundigen. Die Technik der Notrufsysteme für Senioren ist so ausgelegt, dass die Mikrofone die Verbindung auch unter erschwerten Bedingungen, wie bei dicken Wänden oder höherer Distanz zur Basisstation, übermitteln können.

Das Notrufsystem erfüllt außerdem automatisch eine weitere, wichtige Aufgabe: Alle dem System vorliegenden Daten über die eingetragenen Senioren werden bei einem Notfall der Zentrale weitergeleitet. Dazu gehören Name, Adresse, Krankheiten und Informationen zu den Angehörigen oder eingetragenen Kontaktpersonen. Sie können auch Besonderheiten wie Allergien oder notwendige Medikamente hinterlegen lassen.

Abhängig von der vorliegenden Notfallsituation reagieren die Mitarbeitenden der Notrufzentrale und geben die Informationen weiter. Es wird entweder ein zuständiger Betreuer oder Angehöriger informiert, der nach dem Rechten sieht, oder sofort der Rettungsdienst alarmiert. Letzteres geschieht auch, wenn nach dem Drücken des Notfallknopfs keine Reaktion mehr vom Betroffenen ausgeht.

Werden Senioren also bei einem Vorfall bewusstlos, erleiden einen Schlaganfall oder können aus anderen Gründen nicht reagieren, ist sofort die richtige Hilfe unterwegs.

Funktionsweise Hausnotruf
Quelle: pflege.de

Die Vorteile von Notrufsystemen für Senioren

Der größte Vorteil von Notrufsystemen ist, dass die Senioren auch in hohem Alter in ihren eigenen vier Wänden leben können, ohne Angst vor dem Alleinsein. Betroffene können sich im Fall der Fälle sehr schnell bemerkbar machen. Die Selbstständigkeit bleibt also durch ein Notrufsystem erhalten, Abhängigkeit und das Sorgenpotential bei Angehörigen sinken deutlich. Somit erhalten Senioren wie auch Familie und Freunde ein verbessertes Sicherheitsgefühl.


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Welche Arten von Notrufsystemen für Senioren gibt es?

Notrufsysteme für Senioren sind vielfältig. Viele von ihnen sind auf spezielle Unfälle ausgerichtet und wählen automatisch den richtigen Ansprechpartner für die jeweilige Situation an. Eine wichtige Frage hierbei ist: Wer soll sich bei einem Notruf um Sie kümmern? 

Zumeist sind das entweder Angehörige, die die Pflege übernehmen, oder spezielle Notrufdienste. Hier müssen sich die Angehörigen zwar selbst um nichts kümmern, aber diese Dienste sind nicht kostenfrei und die Betreuung findet für gewöhnlich durch eine fremde Person statt. Das bedeutet, gerade zu Beginn dieser Lösung besteht keinerlei emotionale Bindung, sodass es durchaus Senioren gibt, die zögern, einen solchen Notruf zu tätigen und damit Fremde um Hilfe zu bitten. 

Hausnotruf oder Hausnotrufsystem?

Für gewöhnlich wird der Hausnotruf über das Festnetz im Haus abgesetzt. Dieser kann dann entweder einen externen Dienst erreichen oder auch pflegende Angehörige, die die Pflege selbst übernehmen können.

Das Hausnotrufsystem besteht, wie beschrieben, aus einem Sender und einem Empfänger. Den Funksender können Sie per Armband am Handgelenk oder beispielsweise an einer Halskette tragen. Bei Betätigung setzt sich der Sender mit der Basisstation in Verbindung und löst die Kommunikationskette aus, die eine schnelle Hilfe von Angehörigen oder Rettungsdienst ermöglicht.

Mobiler Notruf für Senioren

Wenn Sie mobil abgesichert sein wollen, können Sie sich mit der Möglichkeit eines Seniorenhandys beschäftigen. Das Prinzip ist dasselbe wie beim Hausnotrufsystem: Sie tragen ein seniorengerechtes Smartphone bei sich, das mit einer Notruf-App oder einem Notfallknopf ausgestattet ist. Damit lösen sie beim Empfänger einen Alarm aus.

Für Demenz-Patienten eignen sich viele Varianten des Notrufsystems nicht immer, da sie zuweilen vergessen können, wozu das Gerät da ist und es im Notfall womöglich nicht aktivieren. Auch kann es passieren, dass Demenzerkrankte ohne Aufsicht Haus oder Wohnung unbeabsichtigt verlassen und dadurch in einen Notfall geraten, der allein mit einem Hausnotruf nicht abgedeckt ist. Demenz-Ortungssysteme umgehen dieses Problem und ermöglichen mittels GPS-Sender eine kontinuierliche Überwachung.

Ambient Assisted Living

Diese Technologie vernetzt verschiedene Sicherheitssysteme zu einem sogenannten Smart Home, also einem intelligenten Haus. Die Möglichkeiten sind fast endlos. Angehörige können zum Beispiel per Tablet oder Smartphone bestimmte Funktionen des Hauses steuern, etwa Heizung oder Licht, oder einfach nach dem Rechten sehen. 

AAL-Technologie kann in den verschiedensten Bereichen im Alltag Unterstützung bieten, etwa bei der Beschaffung von Medikamenten, dem Organisieren von Einkäufen oder eben mit Notrufen, wenn ein Arzt benötigt wird. Das kann auch hier über spezielle Knöpfe, aber je nach Technologie auch mit einem Sprachbefehl funktionieren. Dafür aber geht die Einrichtung eines AAL-Systems entsprechend ins Geld.

Für wen sind Notrufsysteme geeignet?

Die Lebenssituation und Verfassung der Senioren sollten bei der Entscheidung für oder gegen einen Senioren Notruf berücksichtigt werden. Für Senioren, deren Angehörige nicht in der Nähe wohnen und auch nicht in der Lage sind, die Betreuung zu übernehmen, eignet sich ein Hausnotrufsystem, das einen externen Pflegedienst aktiviert. Mit diesem Dienst müssen Senioren die eigenen vier Wände nicht verlassen.

Wohnen Sie dagegen mit Angehörigen in einem Haus, so könnte eine Lösung mit einem Sender und einem einfachen akustischen Signal genügen. Hier gilt es darum stets die Einzelheiten zu prüfen, bevor Sie eine Entscheidung fällen. Demenzkranke wiederum können die Funktionsweise des Systems zuweilen vergessen, sodass nicht immer zuverlässiger Schutz garantiert werden kann.

Wo kann ich ein Notrufsystem erwerben?

Die Technik für Notrufsysteme gibt es in gängigen Elektronik-Fachgeschäften oder bei Internet-Versandhäusern. Pflege.de stellt außerdem ein Vergleichstool bereit, das anhand Ihrer Postleitzahl entsprechende Angebote finden kann. 

Bei Organisationen wie den Maltesern oder den Johannitern können Sie die Technik zusammen mit dem entsprechenden Dienst erwerben.

Das Deutsche Rote Kreuz verfügt über ein Basis-Paket für den Senioren Notruf. Dieses enthält Bereitstellung und Installation sowie eine Einweisung. Die Notrufkomponenten werden stetig auf ihre Funktionstüchtigkeit überwacht. Ähnlich sind die Leistungen bei dem Senioren Notruf der Johanniter und dem Arbeiter Samariter Bund (ASB). In fast allen Fällen geben die Anbieter weitere Zusatzleistungen an, die hinzugebucht werden können. Dies können FunkRauchmelder, Funkbewegungsmelder, Schlüsselhinterlegungen für Rettungsdienste oder auch ein wöchentlicher Kontrollanruf sein.

Installation eines Hausnotrufsystems

Entscheiden Sie sich für einen Hausnotruf bzw. ein Hausnotrufsystem unter Aufsicht eines Anbieters, ist die Installation der Technik in den meisten Fällen durch geschultes Fachpersonal gewährleistet. In einigen Fällen liegt die Installation des Hausnotrufsystems für Senioren aber auch bei Ihnen selbst. Solche Anbieter liefern in der Regel Anweisungen und die Unterstützung durch einen telefonischen Kundenservice.

Eine Verbindung zum Telefonanschluss oder an das Mobilfunknetz ist für die Installation notwendig. Im letzteren Fall wird der Notruf bei einem Notfall dann über GSM (Global System for Mobile Communications) geleitet, anstatt über den Festnetzanschluss. Es folgt der Anschluss an die Stromversorgung. Im Falle des Festnetzanschlusses wird die Telefonsteckdose noch mit dem Hauptanschluss des Gerätes verbunden und schon ist der technische Teil erledigt.

Platzieren Sie das Basisgerät, das die Signale des Senders empfangen muss, so, dass eine gute Verbindung zum Sender gewährleistet ist. Möglichst also mittig im Haus oder in der Wohnung, damit die Reichweite des Senders im angebrachten Radius perfekt genutzt wird. Im Anschluss übermitteln Sie die Daten, die der Hausnotrufzentrale bei einem Notfall vorliegen sollen, um einen flüssigen Ablauf im Ernstfall zu garantieren. Ein Testdurchlauf des neu installierten Hausnotrufs schließt die Installation ab. Meist passiert dieser Test beim Anbieter auch automatisch.

Wieviel kostet ein Notrufsystem?

Bei einem Notrufdienst fallen generell monatliche Gebühren an. Im Schnitt kostet der Basistarif bei den meisten Anbietern rund 23 Euro monatlich. Wenn Sie auf Zusatzleistungen zugreifen möchten, kann es allerdings teurer werden. Für die benötigte Technik, den Anschluss (meistens etwa zehn Euro) und eventuelle Reparaturen kommen weitere Kosten hinzu. Es lohnt sich außerdem, die Leistungen und Preise der verschiedenen Anbieter zu vergleichen. Es gibt dafür mehrere kostenlose Vergleichsportale, deren Angebote sich teilweise signifikant voneinander unterscheiden. Nicht alle Anbieter sind auf jedem Portal gelistet, schauen Sie daher nicht nur auf einer Vergleichsseite, sondern prüfen Sie die Angebote auf verschiedenen Seiten. So schützen Sie sich außerdem vor unseriösen Anbietern oder Betrugsmaschen.

Als offiziell anerkanntes Hilfsmittel wird der Hausnotruf von Pflegekassen mitgezahlt, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Dazu gehören einerseits die monatlichen Gebühren für den Senioren Notruf bis maximal 25,50 Euro, wie auch die Anschlussgebühr bis 10,49 Euro. Ob die Krankenkasse die Kosten übernimmt, hängt vom vorliegenden Pflegegrad ab. Dafür ist auch ein persönliches Beratungsgespräch und eventuell die Erstellung eines Pflegetagebuchs notwendig, da es keine pauschale Kostenübernahme gibt.

In vielen Fällen bieten die Anbieter auch Rabatte, um die Anschaffung des Hausnotrufsystems für Senioren attraktiver zu machen. Bei einer Laufzeit von über einem Jahr wird bei den Hausnotrufdienstverträgen häufig die Anschlussgebühr erlassen. Auch Vorauszahlungen können bei manchen Anbietern einen finanziellen Vorteil bringen.

Titelbild: © Prostock-Studio/ iStock.com

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