Eine Person leimt mit einem Pinsel einen Holztisch.

Holz reinigen und pflegen – was gilt es zu beachten?

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Sobald die Wärme im Frühling ruft, kommen Sonnenanbeter und begeisterte Gartenfreunde raus auf Balkon, Terrasse oder direkt ins Grün gewandert. Beim Blick auf Gartenmöbel, Holzterrasse oder auch den Gartenzaun wird direkt klar: Das Holz braucht Pflege! Worauf bei den verschiedenen Holzarten zu achten ist und welche Pflege sich für welche Holzart eignet, das erfahren Sie in unserem Artikel.

Holz im Außenbereich reinigen

Die Witterung setzt Möbeln und anderen Holzelementen ganzjährig zu. Die UV-Strahlen der Sonne schädigen das im Holz enthaltene Lignin. Es verliert dadurch seine Farbe an der Oberfläche. Durch Schmutzpartikel, die sich im Holz ablagern, wird dieser Effekt noch verstärkt. Man spricht dann vom Vergrauen des Holzes, ein optischer Mangel, der sich mit der richtigen Pflege behandeln lässt.

Ist das Holz unbehandelt, setzt ihm, je nach Holzart, Wind und Regen stark zu. Vor allem, wenn es ungeschützt dem Wetter ausgesetzt ist, muss man sich für die Pflege gegebenenfalls etwas mehr Zeit nehmen. Dann kann auch stark beanspruchtes Holz im neuen Glanz erstrahlen.

Materialien für die Holzreinigung:

  • Schonendes Reinigungsmittel (Naturseife)
  • Holzpflege der Wahl: Öl, Wachs, Lasur oder Lack
  • Schleifpapier und Schleifgerät
  • Arbeitshandschuhe
  • Atemschutzmaske und Schutzbrille
  • Farbwanne
  • Pinsel und sauberes (Baumwoll-)Tuch

Die richtige Reinigung ist entscheidend

Keine Holzpflege ohne vorausgegangene Reinigung des Holzes! Je nachdem was für die Pflege im zweiten Schritt vorgesehen ist, könnten Schmutzpartikel, Schimmel oder Grünbewuchs die Wirkung des Pflegemittels verringern. Zudem ist auch keine einheitliche Pflege und gleichmäßige Verteilung des Pflegemittels möglich, wenn der Schmutz die Holzoberfläche bedeckt. Das Verkleben des vorhandenen Schmutzes mit dem Pflegemittel begünstigt sogar neue Schmutzbildung.

Im besten Falle geht man bei der Holzreinigung sehr schonend vor. Eine Seifenlauge aus Naturseife eignet sich hervorragend für die sanfte Reinigung des Holzes. Pflanzliche Öle der Naturseifen helfen einerseits bei der Reinigung, andererseits wirken sie bereits vor der eigentlichen Behandlung rückfettend und unterstützen schon im ersten Schritt die natürliche Pflege des Holzes.

Auf Mikrofaser und Hochdruckreiniger verzichten

Mikrofasertücher haben einen stark entfettenden und entölenden Effekt. Ihre Saugkraft ist so hoch, dass sie dem Holz die eigenen Öle entziehen und somit nur weiter austrocknen. Daher sind Mikrofasertücher auch für das Auftragen der gewählten Pflege nicht geeignet.

Auch auf einen Hochdruckreiniger wird bei der Holzreinigung am besten verzichtet. Der harte Wasserstrahl beschädigt leicht die empfindliche Holzoberfläche. Ein einfacher Baumwolllappen, eine weiche Bürste oder ein Schwamm sind die bessere Wahl bei der Holzreinigung.

Wer von der schnellen Handhabung eines Hochdruckreinigers trotzdem Gebrauch machen möchte, sollte unbedingt einen geeigneten Aufsatz verwenden, der die Stärke des Wasserstrahls für die Holzreinigung passend reguliert.

Letzte Rettung: Holz abschleifen

Ist die Vergrauung des Holzes bereits stark vorangeschritten oder hat die Witterung Schäden an der Holzoberfläche hervorgebracht, hilft als letzter Schritt vor der Pflege noch der Abschliff. In weniger drastischen Fällen reicht eine leichte Vorbereitung durch feines Schleifpapier und mit wenig Druckausübung.

Sind die Holzmöbel allerdings stark vergraut oder haben eine raue Oberfläche, hilft ein mehrstufiges Schleifen von grober Körnung von 100 bis 120 und ein Nachschleifen mit einer feinen Körnung von bis zu 240. Der überschüssige entstandene Staub muss vor der weiteren Behandlung mit einem Tuch abgetragen werden.

Stark verwitterte Holzmöbel behandeln

Die Verwitterung jeglicher Holzelemente setzt unweigerlich ein, je weniger Aufmerksamkeit und Pflege diese über die Jahre bekommen. Setzt sich zusätzlich Grünspan, wie Moos oder sogar bei hoher Feuchtigkeit Algen, an, wird das Holz rutschig und kann nicht mehr richtig abtrocknen.

Die meisten Weichhölzer geben dieser Kombination der ständigen Feuchtigkeit schnell nach und verfaulen. Aber auch hochwertiges Hartholz und Tropenholz wird durch diese Kombination unbrauchbar, auch wenn es in diesen Fällen etwas länger dauert. Ist die Verwitterung allerdings nur in die Holzoberfläche vorgedrungen, kann die richtige Behandlung die Gartenmöbel oder den Holzzaun noch rechtzeitig retten.

Essenziell ist der erste Schritt der Holzreinigung, bevor es dann an die Pflege und das Streichen des verwitterten Holzes geht. Danach sollten folgende Hinweise beachtet werden, um der Verwitterung erfolgreich die Stirn zu bieten:

  • Verwitterte Stellen mit Epoxydharz oder einem Holzkitt ausbessern
  • Verwitterte Altanstriche vollständig entfernen
  • Abstehende Holzfasern und unebene Oberfläche bis auf den Holzgrund abschleifen
  • Vorhandene Klarlacke oder Dickschichtlasuren mit Lack überstreichen
  • Lasuren nur in gleicher oder dunklerer Farbe überstreichen
  • Herstellerangaben zur Trocknungszeit vor dem zweiten Anstrich beachten
  • Bei wasserbasierten Anstrichen einen Isoliergrund vorstreichen, um Durchfärben von Holzinhaltsstoffen zu verhindern

Auch die korrekte Vorgehensweise kann nicht jeden Verwitterungsgrad restaurieren, allerdings können die richtigen Schritte zur richtigen Zeit und nachfolgende Pflegemaßnahmen dabei helfen, die Holzmöbel zu erhalten.

Holz im Außenbereich – Pflege und Behandlung

Nach der Reinigung geht’s an die Pflege der Holzmöbel. Welche Art von Pflege sich tatsächlich für das vorhandene Holz eignet, kommt einerseits auf die Holzart, andererseits auf den Verwendungszweck des Holzes an. Wer genau weiß, mit welcher Art von Holz man es zu tun hat, kann im Handel auch auf das Holz abgestimmte Produkte erhalten. Auch zum Verwendungszweck finden sich im Handel optimal ausgerichtete Holzschutz- und Pflegemittel.

Wer unsicher ist wie dringend das Holz Pflege nötig hat, kann sich mit dem Wassertropfen-Test Klarheit verschaffen. Ein Tropfen Wasser wird dafür einfach auf das zu behandelnde Holz gegeben. Je nachdem wie schnell das Holz das Wasser aufsaugt, umso trockener ist es und bedarf umso dringender der passenden Pflege.

Schonende Pflege für unbehandeltes Holz

Unbehandeltes Holz profitiert von einer schonenden Vorgehensweise – bei der Reinigung ebenso wie bei der anschließenden Pflege. Eine weiche Bürste und eine warme Seifenlauge helfen, den Schmutz vom unbehandelten Holz zu lösen.

Da unbehandeltes Holz im Außenbereich der Witterung schutzlos ausgeliefert ist, sollte eine weiterführende Pflege in Betracht gezogen werden. Zu viel Wasser, Frost und Sonne greifen das Holz unnachgiebig an und was im Innenbereich optisch schön und geschützt steht, bewährt sich draußen eher weniger. Mit dem passenden Holzöl ist ein farbloser Schutz gegeben, der die natürliche Struktur des Holzes erhält.

Pflege für geöltes Holz

Geöltes Holz ist trotz des vorhandenen Schutzes empfindlicher als lackiertes Holz. In den offenen Poren der Holzoberfläche setzt sich auch bei geschütztem Unterstand schnell und leicht Schmutz ab. Wenn die Gartenmöbel nicht vollständig verschmutzt sind, eignet es sich, sie nur mit einem nebelfeuchten Tuch zu reinigen, um eine weitere Belastung durch zu viel Wasser zu vermeiden. Bei starker Verschmutzung eignet sich auch wieder die Reinigung durch die sanfte Seifenlauge und anschließendem Abschleifen.

Im Anschluss wird das Holzöl in die saubere Farbwanne gegeben und mit einem Pinsel großzügig aufgetragen. Dabei ist darauf zu achten, dass das Öl gleichmäßig und flächendeckend aufgetragen wird. Das Holzöl benötigt in der Regel zwischen 5-10 Minuten, um einzuziehen.

Falls doch überschüssiges Öl nach dieser Zeit auf dem Holz zu sehen ist, sollte es mit einem Tuch vorsichtig abgetragen werden, um Tropfenbildung und andere Ungleichmäßigkeiten zu vermeiden. Die darauffolgende Trockenzeit der Holzölbehandlung braucht in der Regel um die vier Stunden. Der genutzte Lappen muss im Anschluss unbedingt ausgebreitet im Freien trocknen.

Fakten zur Anwendung von Holzöl:

  • Bildung von Wasserflecken möglich
  • Kein dauerhafter Schutz vor Sonne und Regen
  • Ständige Pflege notwendig

Besonders beliebt ist das Holzöl für strapazierte Terrassendielen oder Gartenmöbel, die einen frischen, pflegenden und geschmeidigen Auftritt hinlegen wollen. Das Öl dringt tief in die Holzstruktur ein und beugt so pflegend der Austrocknung vor. Darüber hinaus hat es einen schützenden Effekt gegen neue Verschmutzungen und UV-Strahlungen.

Gartenmöbel aus Holz und sonstige Holzelemente im Außenbereich profitieren von mindestens 1-2 Ölbehandlungen jährlich, um die Qualität des Holzes langfristig zu erhalten und optimal vor der Witterung geschützt zu sein.

Pflege für lackiertes Holz

Lackiertes Holz profitiert von der Langlebigkeit und Robustheit des Lacks, der nur alle vier bis fünf Jahre erneuert werden muss. Die Reinigung sollte dennoch jährlich mit einem sanften Reiniger erfolgen, um durch die Verschmutzung nicht zusätzlichen Abrieb und Schaden am Lack zu riskieren.

Wetterschutzfarben sind vor allem im Außenbereich ein großer Schutz und erhöhen die Haltbarkeit des Holzes, wenn es Wind und Wetter ausgesetzt ist. In die Jahre gekommene Möbel und Zäune bekommen durch Wetterschutzfarben ein ganz neues Aussehen.

PU Buntlacke hingegen sind schadstoffarm und schonen die Umwelt, auch hier ist ein neuer Look in verschiedenen Farben möglich. Durch die zusätzliche Versiegelung wird das Holz bei PU Buntlacken vor Feuchtigkeit und Schädlingsbefall geschützt.

Sollte eine Erneuerung des Lacks anstehen, muss die alte Lackschicht allerdings zuvor vollständig entfernt werden, um ein unsauberes Ergebnis zu vermeiden. Um die alte Lackierung zu entfernen ist in der Regel ein Gesamtabschliff des Holzes notwendig.

Fakten zu pigmentierten Lacken:

  • Hohe Wetterbeständigkeit
  • Hohe Farbbeständigkeit
  • Holzfarbe wird vollständig verdeckt
  • Holztextur nur bei dünner Schicht zu sehen

Da Lacke deckend sind, ist die natürliche Maserung des Holzes nach dem Auftragen nicht mehr sichtbar. Wer die natürliche Holzoptik bevorzugt, aber höheren Schutz als bei den Ölen benötigt, der greift am besten zur Lasur.

Pflege für lasiertes Holz

Lasuren sind teilweise pigmentiert und ziehen tief in die Holzfasern ein. So wird einerseits die Holzfarbe verstärkt, ohne andererseits die Maserung zu überdecken. Die Holzlasur bewahrt somit die natürliche Optik und schützt gleichzeitig vor UV-Licht.

Lasiertes Holz profitiert auch von einer regelmäßigen Reinigung, denn das Auftragen und Erneuern der Lasierung sollte im Gegensatz zum Lack häufiger vonstattengehen. Einmal jährlich sollte die Lasur erneuert werden. Es empfiehlt sich ein Produkt auf Wasserbasis, um Schadstoffe wie bei lösebasierten Mitteln zu vermeiden.

Fakten zur Anwendung von Holzlack und Holzlasur:

  • Nur geringer UV-Schutz bei konventionellen Lasuren und Lacke
  • Spezielle, farblose Lasuren mit UV-Schutz möglich
  • Pflegeintensiv
  • Schäden bei Verwendung falscher Produkte möglich

Pflege für Hart- und Weichholz

Wer sich nicht sicher ist, was genau für ein Holz im Garten steht oder verwendet wurde, kann sich Rat im Handel holen. Folgende Hinweise können aber für die eigene Einordnung helfen:

  • Hartholz: Exotische Hölzer wie Teak oder Mahagoni. Hartholz wird eher für Gartenmöbel verwendet.
  • Weichholz: Oftmals heimische Hölzer wie Fichte und Kiefer. Gartenzäune bestehen häufig aus Weichholz.

Große Abweichungen in der Pflege gibt es allerdings nicht. Es kommt auch in diesem Falle darauf an, wie die Hölzer behandelt wurden oder welche weitere Behandlung und Versiegelung des Holzes im Pflegeschritt gewünscht ist. Das Material sollte vor der nächsten Verarbeitung immer sauber, fettfrei und trocken sein. Danach kann je nach Präferenz und Verwendungszweck eine geeignete Pflege gewählt werden.


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Hausmittel für die Holzpflege

Wer eifrig und spontan ein sonniges Wochenende für die spontane Pflege der Gartenmöbel erkort, der steht möglicherweise vor dem Problem, kein passendes Pflegemittel aus dem Handel zur Hand zu haben. Doch auch im Haushalt finden sich gute Mittel, die für die Holzpflege eingesetzt werden können.

Mit Balsamico-Essig kann dunkleres Holz als Reiniger und zur Pflege eingesetzt werden. Helles Holz sollte eher mit Apfelessig behandelt werden. Zur weiteren Pflege und Erhaltung der Möbel eignen sich Hausmittel wie Leinöl und Kokosöl. Diese natürlichen Öle lassen die Holzoberfläche glänzen, Farben kräftiger erscheinen und führen dadurch eine dunklere Optik herbei. Natürliche Öle verschließen das Holz nicht, die Struktur bleibt durchlässig.

Die Anwendung von Leinöl und Kokosöl unterscheidet sich nicht von den gebräuchlichen und käuflichen Holzölen. Da den Hausmitteln außerhalb der pflegenden natürlichen Eigenschaften allerdings die weiteren schützenden Komponenten fehlen, muss die Pflege wesentlich häufiger durchgeführt werden oder ist nur als Übergangslösung zu sehen.

Holz vor Wetter schützen

Um einer Verwitterung des Holzes im Außenbereich also langfristig vorzubeugen, lohnt es sich, einen effektiven Schutz für den jeweiligen Anwendungsbereich des Holzes auszuwählen und die jährliche Pflege regelmäßig und sorgfältig durchzuführen.

Zusätzlich zur regelmäßigen Pflege kann auch ein Holzschutzmittel aufgetragen werden. Da es Fungizide und Insektizide enthält, verhindert es, dass sich Schädlinge oder Pilze im Holz festsetzen und ausbreiten. Problematisch ist dabei allerdings, dass diese Wirkstoffe bei Kontakt auch vom Menschen aufgenommen werden und dort eine ebenso schädliche Wirkung haben. Eine regelmäßige Reinigung und Pflege des Holzes schützen in der Regel ausreichend vor weiteren Beschädigungen.

Wenn die Möglichkeit besteht, sollten Gartenmöbel aus Holz geschützt überwintern. Trocken und kühl überdacht warten sie dann auf die nächste Saison, bis eine frische Pflege ihnen den alten Glanz zurückgibt. Auf eine Plastikplane sollte man allerdings verzichten, um Schimmelbildung und Vermoderung zu vermeiden.

Titelbild: © PhanuwatNandee/ iStock.com

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