Nicht alle krebserregenden Stoffe sind als solche bekannt. Das macht es schwer, sie zu meiden, ganz besonders, weil es sich auch um Substanzen handelt, die für viele Menschen zum Alltag gehören. Wer sie kennt und Vorsichtsmaßnahmen ergreift, kann das Risiko für eine Krebserkrankung reduzieren.
Benzol, Cadmium, Nickel und Arsen
In einigen Berufen sind die Mitarbeiter dem Einfluss von krebsauslösenden Stoffen ausgesetzt. Das gilt besonders im Handwerk, aber auch überall dort, wo Kontakt zu chemischen Substanzen besteht. Zu diesen Stoffen gehört Benzol. Wer an einer Tankstelle arbeitet, nimmt entsprechend mehr Benzol auf, als Menschen, die nur hin und wieder den Dämpfen ausgesetzt sind. Aber auch Asbest und Schwermetalle zählen zu den als gefährlich eingestuften Substanzen. Bei den Schwermetallen sind es vor allem Cadmium und Nickel. Cadmium ist ein Schwermetall, das sich in einigen Lebensmitteln schneller anreichert als in anderen. Auffällig sind Algen, Meeresfrüchte, Leinsamen und Sonnenblumenkerne. Bei mäßigem Genuss ist hier aber nicht mit einem gesundheitlichen Risiko zu rechnen. Anders ist es bei Zigaretten, die viel Cadmium enthalten. Auch deshalb geht von Zigaretten ein hohes Risiko für die Gesundheit aus.
Auf Nickel reagieren zunehmend viele Menschen allergisch. Das Metall kann sich in Knöpfen und Schmuck befinden. Das Halbmetall Arsen ist darüber hinaus ein Krebsauslöser. Es kommt natürlich in der Umgebung vor und wird heute bei der Herstellung von Halbleitern freigesetzt. In Farben darf Arsen nicht mehr verwendet werden.
Gefährliches Grillvergnügen
Es sind die sogenannten polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK), die das Grillen zu einem Risiko für die Gesundheit machen. PAK entstehen nicht nur in der Industrie bei der Verbrennung organischer Materialien. Sie werden auch beim Grillen freigesetzt, und zwar immer dann, wenn Fleischsaft oder Fett auf die glühende Kohle tropft. Die giftigen Gase entstehen aber auch bei der Herstellung von Fleisch und Wurst oder beim Backen. Das ist besonders unschön vor dem Hintergrund, dass die meisten Menschen diese Gerüche sehr mögen. Die Motivation, diesen gefährlichen Einflüssen auszuweichen, fehlt damit. Mit einer entsprechenden Aufklärung versuchen Gesundheitsdienste das zu verhindern. PAK gelten als Auslöser für Lungenkrebs, Dickdarm-, Magen- und Hautkrebs.
Gefahren, wo sie niemand vermutet
Der Kaminofen war immer schon beliebt und wer über die Möglichkeiten verfügt, zersägt oder hackt sein Holz selbst. Beim Sägen von Buchen oder Eichen werden allerdings Stäube frei, die unter Verdacht stehen, Tumore in der Nase und den Nebenhöhlen zu verursachen. Es fehlt bislang der Nachweis, ob auch der Staub anderer Holzarten ein Risiko darstellt. Offene Kamine geben zudem Benzol ab. Auch das ist ein Risiko, das die Wahrscheinlichkeit von Krebs erhöht.
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Gefährliches Gas aus der Natur
Radon ist ein Gas, das als Krebsauslöser bekannt ist. Es kommt natürlich in Gesteinen vor, was beim Hausbau eine Rolle spielen kann. Untersuchungen in Regionen mit hoher Radonkonzentration haben gezeigt, dass sich das Gas in Kellerräumen anreichern kann, wenn das Haus nicht genügend abgedichtet wurde. Das Edelgas Radon ist radioaktiv und messbar.
Reinigungsmittel mit Bedacht auswählen
Gesundheitsbewusste Menschen denken häufig, dass sie das Krebsrisiko allein über eine gesunde Ernährung reduzieren können. Dabei lauern die Gefahren auch an anderer Stelle. Wer viel putzt, hat auch viel Kontakt zu Reinigungsmitteln, die synthetische Konservierungsstoffe enthalten. Hinweise finden sich zwar per Gesetz auf der Verpackung, allerdings werden die Inhalte nicht direkt als Konservierungsstoffe deklariert. Dabei kann es sich um das hochgiftige Formaldehyd handeln, das krebserregend ist. Ähnlich ist es um antibakterielle Reinigungsmittel bestellt. Sie enthalten häufig Chlorverbindungen, die Krebs auslösen können. Sie sind zudem nicht notwendig und lassen sich einfach mit natürlichen Reinigern und normaler Haushaltshygiene ersetzen.
Umdenken und die Gesundheit schützen
Bei der Senkung des Krebsrisikos geht es nicht nur um die eigene Gesundheit, sondern auch um die der Familie. Dabei ist zu bedenken, dass Kinder auf die krebserregenden Substanzen besonders empfindlich reagieren und deshalb möglichst davon ferngehalten werden sollen. So sollte niemand in der Nähe von Kindern rauchen. Grillen ist ein Freizeitvergnügen, das auch ohne Holzkohle für viel Spaß sorgt. Beim Putzen hingegen ist es Zeit für mehr Gelassenheit. Kinder brauchen keine antibakterielle Umgebung, sondern lediglich ein gepflegtes Umfeld.
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