Eine Frau Frau schaut in einen geöffneten Kühlschrank.

Kühlschrank richtig einräumen und die passende Kühlschranktemperatur

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Wer Maßnahmen zum Stromsparen ergreift, denkt zunächst an zahlreiche gängige Klassiker – wie steht es um die Heizung? Wie gut sind die Fenster isoliert? Könnte man ein älteres Elektrogerät gegen ein neues tauschen? Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, Energiefresser zu eliminieren.

Doch wird häufig ein alter Bekannter vergessen: der Kühlschrank. Relativ unbeachtet fristet dieser tagein, tagaus sein Dasein in der Küche und fällt dabei nicht auf. Dabei bieten sich beim Küchen-Tausendsassa zahlreiche Möglichkeiten, um Energie zu sparen. Gleichzeitig verlängert es die Lebenszeit einiger Lebensmittel. Die allermeisten Schritte sind völlig unkompliziert ohne Expertenwissen zu erledigen.

Wie viel Strom verbraucht ein Kühlschrank?

Die Ökobilanz von Kühlschränken weist je nach Modell erhebliche Unterschiede auf. Es lohnt sich, jedes Gerät individuell zu betrachten. Ältere Kühlschränke sind starke Stromfresser und geraten dadurch zunehmend in Verruf. Moderne Geräte sind deutlich effizienter und freundlicher zur Stromabrechnung.

Laut Recherchen von co2online verbraucht ein Kühlschrank aus dem Jahr 2002 330 kWh (Kilowattstunden) pro Jahr. Ein aktueller Kühlschrank der höchsten Effizienzklasse verbraucht im Vergleich durchschnittlich 90 bis 125 kWh. Ein moderner Kühlschrank hat nach wenigen Jahren Nutzung seinen produktionsbedingten Ressourcenverbrauch aufgeholt. Das hilft langfristig dabei, die Stromeffizienz im Haushalt zu verbessern.

Effizienter Kühlschrank dank EU-Energielabel

Die Taktik zum Stromsparen startet vor dem Kauf. Ein wichtiger Hinweis ist das EU-Energielabel. Es gibt ausführliche Auskünfte über die jeweilige Energieklasse des Kühlschranks und hilft bei der Auswahl des richtigen Geräts. Seit März 2021 gilt eine überarbeitete Fassung dieses Labels: Es umfasst nun die Energieklassen A (beste) bis G (schlechteste). Die zuvor genutzten Zusatzklassen A+++ bis A+ entfallen.

Folgende Informationen finden sich auf dem Energielabel:

  • Hersteller und Modellbezeichnung
  • Energieeffizienzklasse
  • Stromverbrauch in Kilowattstunden (kWh) pro Jahr
  • Ergänzende Infos zu Fassungsvermögen (in Liter) und Lautstärke (in Dezibel)
  • QR-Code, der zu den Geräte-Details in der EU-Datenbank verlinkt
  • Nummer der entsprechenden EU-Verordnung

Grafik zum Vergleich altes und neues Energielabel

Zahlreiche Angaben, um den Vergleich zu erleichtern. Dennoch sollte dem Energielabel nicht blind vertraut werden. Besonders beim Stromverbrauch kommt es leicht zu Missverständnissen. Ein größerer Kühlschrank weist manchmal trotz besserer Energieeffizienzklasse einen höheren Stromverbrauch auf als ein kleineres Gerät mit schlechterer Energieeffizienzklasse.

Als Faustregel gilt hierbei: Ein klassischer Ein- bis Zwei-Personen-Haushalt benötigt in etwa 100 bis 160 Liter Stauraum. Für jede weitere dem Haushalt angehörige Person sollten danach jeweils 50 Liter Fassungsvermögen mehr eingeplant werden. Es lohnt sich abzuwägen, welche Größe man im Alltag braucht. Wer Angebote vergleicht und die persönliche Anwendung berücksichtigt, dem hilft das EU-Label beim Kauf eines effizienten Kühlschranks. 

Temperatur und Klimazonen im Kühlschrank

Ein effizienter Kühlschrank ist so gut, wie die Ordnung, die in ihm herrscht. Die korrekte Verwendung der verschiedenen Kühlzonen sorgt für frische Lebensmittel, oft auch über das Haltbarkeitsdatum hinaus. Andererseits wird die Effizienz des Kühlschranks optimal genutzt und ermöglicht so eine bessere Energiebilanz.

Die gängigen Kühlzonen im Kühlschrank sind:

  • Oberes Fach: Sieben bis zehn Grad Celsius
  • Mittleres Fach: Sechs bis sieben Grad Celsius
  • Unteres Fach: Vier bis fünf Grad Celsius
  • Gemüsefach: Zehn bis 13 Grad Celsius

Kühlschrankordnung: Oben, unten oder doch im Gemüsefach?

Um den Kühlschrank richtig einzuräumen, lohnt sich die Empfehlung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Hier ist übersichtlich beschrieben, welche Lebensmittel im Kühlschrank in welchen Fächern gelagert werden sollten: 

  • Oberes Fach: Nicht verderbliche Lebensmittel wie zubereitete Gerichte, Saucen sowie Marmeladen und Pesto.
  • Mittleres Fach: Wer frische Milch im Kühlschrank lagern möchte, ist hier richtig. Auch weitere Milchprodukte wie Joghurt, Quark und Sahne finden hier ihren Platz.
  • Unteres Fach: Fisch und Fleisch im Kühlschrank lagern? Dann ab ins untere Fach damit – die kühlste Etage ist der Ort für leicht verderbliche Lebensmittel.
  • Gemüsefach: Der Name ist Programm, empfindliche Lebensmittel wie Salat, Gemüse und Obst werden hier am besten gelagert. Die etwas höheren Temperaturen eignen sich auch sehr gut für Butter und Margarine.

Auch die Kühlschranktür profitiert auf drei verschiedenen Ebenen von einer effizienten Ordnung. Das oberste Fach eignet sich für Butter und Margarine. Eine Etage tiefer finden sich Dressings, Senf oder Ketchup und angebrochene Konserven, die noch verbraucht werden sollen. Angebrochene Getränke wandern in das unterste Fach der Kühlschranktür. Auch frisch gepresste Fruchtsäfte können hier aufbewahrt werden. Vorsicht ist bei Milch geboten! Die Kühlschranktemperatur ist im unteren Fach im Durchschnitt zu hoch, um eine lange Haltbarkeit gewährleisten zu können. Deswegen wandert die Milch lieber in das mittlere Kühlschrankfach.


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Ein ordentlicher Kühlschrank spart Strom und Nerven

Wer den Kühlschrank richtig befüllt, fördert also den Genuss und nutzt das Gerät mit hoher Energieeffizienz. Darüber hinaus gibt es allerdings auch noch einige andere Aspekte, die beachtet werden können – und sollten.

Ist der Kühlschrank bis zum Rand gefüllt, empfiehlt es sich, die meistgenutzten Lebensmittel vorne zu platzieren.

So bleibt der Kühlschrank nie zu lange offen, alles Wichtige ist griffbereit. Das vermeidet auch unnötigen Energieaufwand, der für die Zieltemperatur im Kühlschrank aufgebracht werden muss. Um energiesparend zu handeln, sollten heiße Speisen vor der Lagerung im Kühlschrank auf Zimmertemperatur abgekühlt werden. So wird unnötiger Energieverbrauch aufgrund der erhöhten Kühlleistung vermieden.

Es empfiehlt sich, Lebensmittel im Kühlschrank abzudecken. Das zeigt sich vor allem bei zubereiteten Speisen und verpackungslosen Lebensmitteln. Ohne Abdeckung dringt die Feuchtigkeit schnell aus und der Geschmack geht zunehmend verloren. 

Welche Lebensmittel müssen draußen bleiben?

Der Gedanke liegt nah: Was in den Kühlschrank kommt, bleibt länger frisch und lecker. Dies trifft in vielen Fällen zu, ist bei einigen Lebensmitteln aber nur die halbe Wahrheit. Wer nicht aufpasst, schmälert in diesen Fällen den Genuss stark.

Besonders bei Obst und Gemüse sollte man bei der Lagerung im Kühlschrank aufpassen. So verlieren beispielsweise Tomaten schnell an Geschmack, wenn sie bei kühlen Temperaturen gelagert werden. Ähnliches gilt auch für Avocados oder Bananen, die bei Zimmertemperatur wesentlich besser reifen können. Fans von Kartoffeln sollten die Lagerung im Kühlschrank ebenfalls meiden. Kartoffeln werden im Kühlschrank schnell mehlig und schmecken dadurch unangenehm süß.

Kaffee und Brot werden gerne im Kühlschrank gelagert, sind allerdings dafür nicht gemacht. Ein frischer Laib Brot oder Brötchen trocknen im Kühlschrank schnell aus. Die Lagerung in einer Brotbox ist bei Zimmertemperatur die bessere Wahl. Frühaufsteher und Hobby-Baristas sollten ihre Kaffeebohnen nicht im Kühlschrank aufbewahren. Im Kühlschrank verliert Kaffee schnell an Geschmack und kann externe Gerüche aufnehmen.

Stromverbrauch vom Kühlschrank senken

Die inneren Werte sind bei der richtigen Ordnung im Kühlschrank das A und O. Weitere Rahmenbedingungen können zusätzlich beim Kühlschrank Energie einsparen. Der richtige Standort des Kühlschranks macht den Unterschied. Wer einen freistehenden Kühlschrank kauft, sollte ihn an einem kühlen Ort und fernab von Wärmequellen positionieren. Eine zu warme Umgebung sorgt für einen erhöhten Energieverbrauch. Eine gute Luftzirkulation sorgt dafür, dass die Abwärme aus den Lüftungsschächten entweichen kann.

Auch die korrekte Temperatureinstellung des Kühlschranks spielt eine wichtige Rolle beim Stromverbrauch. Kälter ist nicht immer besser! Die Durchschnittstemperatur sollte im Kühlfach idealerweise um die sieben Grad Celsius und im Gefrierfach minus 18 Grad Celsius betragen. Weichen diese Werte nach unten ab, sollte nachgebessert werden.

Zur Pflege des Kühlschranks gehört das regelmäßige Abtauen des Gefrierfachs. Zum einen, weil dicke Eiswände sehr viel Platz wegnehmen. Zum anderen, weil bereits eine Vereisung von 5 Millimetern den Stromverbrauch eines Kühlschranks auf Dauer um rund 30 Prozent erhöhen kann. Regelmäßiges Enteisen schützt Lebensmittel und Geldbeutel.

Was den Kühlschrank darüber hinaus effizient macht:

  • Gefrorene Lebensmittel im Kühlschrank auftauen. Der Kühlschrank muss dadurch weniger Energie aufbringen.
  • Defekte Türdichtungen sind Stromfresser. Prüfen Sie daher regelmäßig, ob Risse oder poröse Abschnitte sichtbar sind.

Urlaub muss sein – auch für einen Kühlschrank. Bei längeren Abwesenheiten macht es daher Sinn, den Kühlschrank vorab komplett leerzuräumen, abzutauen, vom Strom zu trennen und offen stehen zu lassen. So vermeidet man unnötigen Stromverbrauch während der Urlaubszeit.

Titelbild: © AndreyPopov/ iStock.com

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