Eine Auswahl von Lebensmittellabels

Lebensmittellabels – Die unscheinbaren Einkaufshelfer

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Wenn beim Einkauf die Entscheidung zwischen zwei Lebensmitteln schwerfällt, ist guter Rat teuer. Ist der Fisch, den ich kaufen will, nachhaltig gefischt? Sind die Frühlingsrollen allergikerfreundlich? Und was, wenn eines der Kinder seit neuestem Vegetarier ist? In solchen Fällen helfen Lebensmittellabels weiter. Was das ist und wie sie funktionieren, erfahren Sie im Beitrag.

Was sind Lebensmittellabels?

Lebensmittellabels, auch Siegel genannt, sollen Kunden beim Einkauf einen praktischen Rat geben. Es handelt sich um bestimmte Markenzeichen, die besondere Eigenschaften eines Produkts anzeigen und herausstellen sollen. Diese Labels umfassen allerdings eine recht große Bandbreite verschiedener Eigenschaften und unterscheiden sich in Ausrichtung, Qualität, Transparenz und Aussagekraft mitunter deutlich voneinander. Dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zufolge sind zumeist eingetragene Vereine die Inhaber und Träger von Siegeln. Diese entwickeln auch die fachlichen Anforderungen und die Vergabekriterien. Dem BMEL zufolge müssen Siegel, um zu einer informierten Kaufentscheidung beizutragen, einfach verständlich sein. Sie müssen auf fundierten nachgeprüften Kriterien beruhen, transparente Qualitätsstandards setzen und dem Verbraucher bekannt sein.

Labels kommen in vielen Formen und Funktionen daher. Meistens versteht man darunter verschiedene Informationssysteme und Managementinstrumente.

Welche Lebensmittellabels gibt es?

Die Auswahl an verschiedenen Labels ist gewaltig. Allein in der Kategorie „Besonders empfehlenswert“ listet etwa Label-Online.de 151 Treffer auf. Darunter etwa das AMA-Bio-Siegel aus Österreich, das „wesentlich zu ökologischen Verbesserungen beim Anbau und bei der Verarbeitung von Nahrungsmitteln beiträgt“, das Label von Biokreis oder das ECARF-Qualitätssiegel für allergikerfreundliche Nahrungsmittel. Sie haben ganz unterschiedliche Aufgaben. Diese reichen etwa von der Anzeige für Gruppen, die nur bestimmte Lebensmittel essen können, über die Aufklärung über den Produktionsvorgang bis hin zur Aufklärung über die Nachhaltigkeit eines Produkts.

Die Verbraucherzentrale listet weiterhin einige Siegel auf, die deutschlandweit, in der EU oder sogar global gültig sind. Ein paar Beispiele:

EU-Bio-Siegel, geformt wie ein Blatt aus Sternen auf grünem HintergrundEU-Bio-Logo

Ein Label, das seit Juli 2010 in Kraft ist. Alle verpackten Bio-Lebensmittel, die innerhalb der EU hergestellt werden, tragen dieses Logo. Seine Aufgabe: Die Einhaltung der europäischen Öko-Verordnung zu garantieren. Das bedeutet, es befinden sich keine gentechnisch manipulierten Bestandteile im Essen, die Tierhaltung verläuft artgerecht und die Hersteller verzichten auf organisch-synthetischen Pflanzenschutz.


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Deutsches Bio-Siegel in grüner WabeDeutsches Bio-Siegel

Dieses existierte schon weit vor der Einführung der europäischen Variante. Das sechseckige Logo erfüllt in etwa dieselben Anforderungen, ist jedoch eine freiwillige Kennzeichnung. Hersteller dürfen es parallel mit dem EU-Bio-Siegel verwenden.

Fairtrade-Label: Ein Mensch winkt vor grün-blauem HintergrundFair Trade

Viele kennen das schwarz-grün-blaue Logo mit Fairtrade-Schriftzug, allerdings handelt es sich dabei lediglich um eines von vielen Labels, die allesamt mehr oder weniger dieselbe Aufgabe erfüllen. Sie geben eine Auskunft über die Produktionsbedingungen von Lebensmitteln. Alle Zutaten müssen zu 100 Prozent aus Fairtrade zertifizierten Rohstoffen stammen.

Ohne GentechnikOhne Gentechnik-Label

Hier ist der Name Programm: Das Label zeigt an, welche tierischen Produkte (zum Beispiel Fleisch, Eier oder Milch) produziert werden, ohne dass gentechnisch veränderte Futtermittel an der Herstellung beteiligt sind. Auch die Endprodukte dürfen keine Spuren von gentechnisch veränderten Bestandteilen aufweisen. Das Label existiert seit 2009 und hat diverse bereits existierende Herstellerlabel ersetzt. 

MSC-Siegel

Dieses Label zeigt auf, welche Fische und Meeresfrüchte aus umweltverträglicher Fischerei stammen. Vergeben wird es vom Marine Stewardship Council, einer internationalen Organisation, die sich für nachhaltige Fischerei einsetzt.

„Vegetarier-V“Grünes Vegetarier-Siegel auf gelbem Grund

Ein Label, das europaweit gilt. Es soll die Lebensmittelauswahl erleichtern. Ein Vermerk unter dem Logo zeigt an, ob es sich um ein vegetarisches oder gar veganes Produkt handelt. Vegetarische Produkte werden ohne Rohstoffe aus Tierkörpern hergestellt. Darunter fallen etwa Fleisch, Gelatine, Knochen und Schlachtfette.

DLG-Siegel auf goldener PlaketteDLG-Siegel

Für Hersteller ist die Teilnahme an DLG-Qualifikationsprüfungen freiwillig. Diese Prüfungen bewerten den Geschmack, den Geruch, das Aussehen und die Konsistenz der Lebensmittel. Das DLG-Siegel dient vorrangig der Absatzförderung.

Ein weiteres Label, das sich derzeit wachsender Beliebtheit erfreut, ist der sogenannte Nutri-Score. Dieser soll beim direkten Vergleich von Produkten helfen und gibt Aufschluss über die Bestandteile eines Lebensmittels.

Was bedeuten Lebensmittellabels?

Eine pauschale Aussage über die Bedeutung von Lebensmittellabels ist nicht möglich. Das liegt daran, dass diese Labels viele verschiedene Funktionen erfüllen, sich regional und national unterscheiden können und jeweils individuelle Ziele verfolgen. Ihre Hauptaufgabe ist es, beim Einkauf zu verschiedenen Aspekten eines Produkts zu informieren. Sie beeinflussen Kaufentscheidungen, helfen dabei, allergische Reaktionen zu verhindern und tragen zum Umweltschutz bei. Während einige Labels bereits sehr bekannt sind, kann es sein, dass andere dem Käufer nichts sagen. Hier liegt es aber am Verbraucher selbst, sich dahingehend zu informieren und die Bedeutung verschiedener Labels zu erkennen.

Sind Lebensmittellabels international gleich?

Die Anwendbarkeit von Lebensmittellabels kann je nach Region unterschiedlich ausfallen. Einige Labels finden zum Beispiel EU-weit Anwendung, darunter das EU-Bio-Logo, das EU-Kennzeichen „geschützte Ursprungsbezeichnung“ oder das europäische Siegel für Vegetarier. Andere wiederum gelten nur in Deutschland. Darunter fällt etwa das „Ohne Gentechnik“-Siegel. Und wieder andere, unter denen sich auch das MSC-Siegel befindet, gelten weltweit. Wer die Siegel einzelner Länder miteinander vergleicht, kann jedoch stellenweise Überschneidungen finden – es ist nicht unüblich, dass verschiedene Länder verschiedene Labels mit demselben Grundgedanken eingeführt haben. Aus diesem Grund ist es stets notwendig, sich auch über regionale Siegel im Klaren zu sein, wenn Sie ins Ausland verreisen. Informieren Sie sich vorab über vorhandene Siegel, um beim Einkauf optimal informiert zu sein.

Welche rechtlichen Grundlagen gibt es?

Die Voraussetzungen für die Vergabe von Lebensmittellabels und Prüfzeichen fallen sehr unterschiedlich aus. Vielfach gehen die Kriterien nicht über die gesetzlich vorgeschriebenen Regeln hinaus. Trotzdem rufen sie bei vielen Konsumenten Qualitätserwartungen aus, was einen Kauf begünstigt. Aus diesem Grund setzen Konzerne diese Siegel gern zu Marketingzwecken ein. Allerdings basieren nur wenige Produktsiegel, Qualitätssiegel und -logos auf einer rechtlichen Grundlage. Als Beispiel sei hier das EU-Bio-Logo genannt. Um ein solches Label zu erhalten, unterziehen Hersteller ihre Produkte freiwillig einer vorher definierten Grundlage oder verpflichten sich zu einem gewissen Grad an Transparenz. Zum Beispiel müssen sie denn bestimmte Herstellungsprozesse oder Leistungen überprüfbar machen und offenlegen. Dies ist etwa beim „Ohne Gentechnik“-Logo geschehen, das ausschließlich an Produkte vergeben wird, die nachweislich keine gentechnisch veränderten Bestandteile aufweisen.

Titelbild: © IDEAL Versicherung, Beitragsbilder: © Verbraucherzentrale NRW

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