Für die begleitende Behandlung von Krebspatienten stehen auch weniger bekannte Heilverfahren zur Verfügung. Oftmals handelt es sich dabei um Zusatzangebote, die nicht unbedingt von den Krankenkassen übernommen werden. Dabei gibt es zudem erhebliche Unterschiede zwischen den gesetzlichen und den privaten Krankenkassen. Allerdings müssen diese Verfahren auch nicht teuer sein, sodass die Patienten die Behandlung oft auch selbst tragen können.
Entscheidend ist zunächst, ob das begleitende Ärzteteam die Behandlung für sinnvoll hält. Vorteilhaft ist, wenn in der Klinik bereits gute Erfahrungen mit der Anwendung verzeichnet werden konnten. Das reine Wohlgefühl des Patienten genügt als Rechtfertigung für eine Kostenübernahme nicht.
Wird die Magnetfeldtherapie von den Ärzten empfohlen, lohnt es sich, einen Antrag bei der Krankenkasse zu stellen und um Übernahme der Kosten zu bitten. Allgemein handelt es sich bei der pulsierenden Magnetfeldtherapie und der nicht invasiven Magnetfeldtherapie um IGeL-Leistungen, die nicht von der Krankenkasse übernommen werden. Anbieter der Verfahren können Kliniken und Ärzte sein, aber auch Heilpraktiker und Physiotherapeuten.
Die pulsierende Magnetfeldtherapie
Es gibt drei Formen der Magnetfeldtherapie. Unterschieden wird die pulsierende, die invasive und nicht invasive Magnetfeldtherapie.
Die pulsierende Magnetfeldtherapie beruht auf den Erkenntnissen aus der Elektrotechnik. Bei der Behandlung werden Impulse an Spulen geleitet, die sich für gewöhnlich in Matten befinden, auf der der Patient liegt. Der Strom des Magnetfeldes ist pulsierend, daher die Bezeichnung der Therapieform. Die Impulse sind steuerbar und lassen sich so an die Bedürfnisse des Patienten anpassen.
Bei der nicht invasiven Magnetfeldtherapie erfolgt die Behandlung durch ein Magnetfeld, das von außen auf den Patienten wirkt. Abgesehen von der invasiven Magnetfeldtherapie handelt es sich um alternative Heilverfahren zur Behandlung verschiedener Erkrankungen. Basis ist die Einschätzung, dass die Zellen des Körpers durch elektromagnetische Impulse behandelbar sind. Ist der Organismus erkrankt, nimmt das auch Einfluss auf die elektrischen Ladungen innerhalb des Körpers, wodurch die Funktionen beeinträchtigt werden.
Mit der Magnetfeldtherapie sollen die kranken Zellen durch schwache elektronische Ströme gestärkt werden. Das Verfahren gilt als frei von Nebenwirkungen und soll:
- Entzündungen hemmen
- Das Immunsystem stärken
- Schmerzen lindern
- Beleben
Darüber hinaus wird die Sauerstoffversorgung innerhalb des erkrankten Gewebes verbessert, weil die Erythrozyten (rote Blutkörperchen) mehr Sauerstoff an die Zellen abgeben können. Den Patienten stehen damit zwei Therapien zur Verfügung. Bei der Schmerzlinderung ist umstritten, ob das Verfahren dazu wirklich geeignet ist. Es bleibt abzuwarten, ob der Nachweis in der Zukunft gelingt. Ist das der Fall, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Krankenkassen die Kosten übernehmen werden.
Die invasive Magnetfeldtherapie
Die invasive Magnetfeldtherapie ist ein Verfahren, das während einer Operation angewendet wird. Das bedeutet, dass die Spulen während des Eingriffs mit dem Knochen verbunden werden. Später wird der Knochen dann durch Zuleitung von Reizen stimuliert. Der hauptsächliche Behandlungsschwerpunkt ist die Erkrankung der Knochen, aber auch Verletzungen können so therapiert werden.
Die Wirksamkeit dieses Verfahrens konnte in Studien belegt werden. Aus diesem Grund genießt es die wissenschaftliche Anerkennung und wird auch von den Krankenkassen übernommen, wenn sie notwendig ist.
Magnetfeldtherapie in der Krebsbehandlung
Alternative Heilverfahren werden auch in der Behandlung von Krebspatienten eingesetzt. Das gilt auch für die Magnetfeldtherapie. Heilungsversprechen kann es auch mit diesem Verfahren nicht geben. Da sie zumeist gleichzeitig mit anderen Verfahren verwendet wird, lässt sich abschließend auch kaum sagen, ob eine einzige oder mehrere Behandlungen zusammen den sichtbaren Erfolg erzielt haben. Es ist ebenso möglich, dass gar kein Erfolg eintritt. Für die Wirksamkeit der Magnetfeldtherapie gibt es keine wissenschaftlichen Beweise.
Bei der Behandlung liegt der Patient auf Spulematten, damit das Magnetfeld alle Bereiche erreichen kann. Die Behandlung ist nicht schmerzhaft. Möglicherweise ist ein leichtes Kribbeln und Wärme spürbar. Die Therapie darf nicht bei Menschen mit eingesetzten Implantaten, wie Herzschrittmachern oder implantierten Hörgeräten verwendet werden.
Lesen Sie auch
Kosten für die Magnetfeldtherapie
Die Magnetfeldtherapie wird von den gesetzlichen Krankenkassen für gewöhnlich nicht übernommen (Krankenkasseninfo.de). Bei den privaten Krankenkassen ist eine Kostenübernahme möglich, auch in Abhängigkeit vom gewählten Tarif. Das muss aber im Vorfeld beantragt werden. Damit die Behandlung erfolgreich sein kann, muss sie mehrfach angewendet werden.
Natürlich können Patienten die Kosten für die Behandlung auch selbst tragen. Sie ist für gewöhnlich auch nicht teuer. Im Durchschnitt fallen pro Behandlung etwa 30 Euro an. Je nach Gerät und Umfang der Betreuung können die Kosten auch deutlich höher ausfallen. Der Arzt muss Sie vorab über die anfallenden Kosten informieren.
Fazit
Die Magnetfeldtherapie ist eine Möglichkeit, so manche schmerzhafte Begleiterscheinung der Krebserkrankung zu beseitigen oder wenigstens zu lindern. Die Kosten werden in den meisten Fällen nicht von der GKV übernommen. Patienten können aber mit einem Antrag um eine finanzielle Unterstützung bei der Krankenkasse bitten. Um sicher zu gehen, besteht die Möglichkeit, die Kosten mit Hilfe einer Dread-Disease-Versicherung zu decken.
Titelbild: © Klubovy / iStock.com