Die PSA-Bestimmung ist ein Verfahren, das bei der Früherkennung von Prostatakrebs genutzt wird. Es ist eine ergänzende Methode, deren Analyse hohe Sachkenntnis verlangt und im Zusammenhang mit den anderen Untersuchungsergebnissen analysiert werden muss. Wenn bei Ihnen der Verdacht auf Prostatakrebs besteht, wird der Arzt Ihnen die verschiedenen Untersuchungsverfahren vorstellen und die Reihenfolge erklären, in der sie zur Anwendung kommen. Das ist wichtig, um Fehlinterpretationen zu vermeiden. Für Sie ist wichtig zu wissen, dass diese Krebsart in den meisten Fällen sehr langsam wächst.
Auch wenn die Unsicherheit beunruhigend sein kann, die schrittweise Vorgehensweise bei Prostatakrebs ist wichtig. Es ist auch möglich, dass der Tumor nicht weiter wächst und lediglich eine Beobachtung erforderlich wird. All das kann durch die Untersuchungen geklärt werden. Natürlich steht Ihnen das Recht zu, weitere Untersuchungsverfahren zu beantragen. Sollten Arzt und Krankenkasse aber der Überzeugung sein, dass dies nicht erforderlich ist, müssen Sie für die Kosten selbst aufkommen.
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Durchführung eines PSA-Tests
Die PSA-Bestimmung ist nicht das erste Verfahren, das Ihr Arzt vorschlagen wird, wenn bei Ihnen Verdacht auf Prostatakrebs besteht. Zunächst wird der Arzt eine Tastuntersuchung vornehmen. Bestätigt sich dann der Verdacht, werden weitere Untersuchungen vorbereitet. Dazu gehört für gewöhnlich eine Ultraschalluntersuchung, der PSA-Test folgt dann im Anschluss.
Für die PSA-Bestimmung ist eine Blutentnahme erforderlich. Ihr Urologe wird Sie darüber informieren, was Sie vorher beachten müssen. Es ist für gewöhnlich bei dieser Untersuchung nicht nötig, dass Sie nüchtern bleiben. Das bedeutet auch, dass die Blutentnahme nicht zwingend früh am Morgen erfolgen muss. Um die Beeinflussung der Werte möglichst zu reduzieren, wird Ihr Arzt Sie bitten, in den Tagen vor der Untersuchung auf sexuelle Aktivitäten und einen Saunabesuch zu verzichten. Auch einige Sportarten sollten in dieser kurzen Zeit unterbleiben. Wenn Sie baden, sollte das Wasser außerdem nicht zu heiß sein.
Ergebnisse der PSA-Bestimmung und ihre Interpretation
PSA ist die Abkürzung für das Prostata-spezifische Antigen. Dabei handelt es sich um ein Eiweiß, das vom Gewebe der Prostata gebildet wird und damit als spezifisch bezeichnet wird. Seine Aufgabe besteht darin, die Samenflüssigkeit nach dem Samenerguss zu verflüssigen. Es kommt also in einer bestimmten Konzentration natürlich im Körper vor und ist auch im Blut nachweisbar. Wie hoch der Wert ist, hängt beim gesunden Mann vom Alter ab. Er kann sich aber auch abgesehen davon von Mann zu Mann unterscheiden. Das ist einer der Gründe, warum die PSA-Bestimmung allein nicht genügt, um eine Diagnose zu stellen. Insgesamt steigt der Wert jedoch mit zunehmendem Alter an und kann bei über 70-jährigen Männern doppelt so hoch sein, wie bei Männern mit 40 Jahren.
Vor etwa 40 Jahren fanden Wissenschaftler heraus, dass der PSA-Wert Hinweise auf eine Tumorerkrankung der Prostata liefern kann. Der PSA-Wert wird hinzugezogen, um den Verdacht eines Prostatakarzinoms zu untermauern oder zu entkräften. Er kann aber auch bei einer bereits gesicherten Diagnose zum Einsatz kommen und den Verlauf der Krebserkrankung dokumentieren.
Mögliche Fehlerquellen bei der PSA-Bestimmung
Wenn Sie sich die Ergebnisse der Untersuchungen auch aushändigen lassen, sollten Sie etwas mehr über die Werte wissen, ganz besonders in Bezug auf die PSA-Bestimmung. Ein hoher Wert bedeutet nicht, dass Sie sicher an Krebs erkrankt sind. Ebenso bringt ein niedriger Wert leider keine Sicherheit, dass Sie gesund sind. Die Ergebnisse müssen im Zusammenhang gesehen werden. Außerdem sind Faktoren auszuschließen, die die Werte verändern können, ohne dass sie etwas mit Krebs zu tun haben. Es kann z. B. sein, dass sich Ihre Prostata lediglich vergrößert hat und somit auch mehr PSA produziert. Erhöhungen des PSA-Spiegels können außerdem hier ihre Ursache haben:
- Verstopfung (starkes Pressen)
- Sport mit Belastung der Prostata (Reiten, Radfahren)
- Geschlechtsverkehr
Außerdem können einige durchgeführte Untersuchungen ursächlich für erhöhte Werte sein, wie z. B. eine Tastuntersuchung der Prostata, ein Harnblasenkatheter, eine Biopsie oder die Spiegelung der Harnröhre. Umgekehrt gibt es aber auch Gründe für einen tiefen Wert, die über eine mögliche Krebserkrankung hinwegtäuschen können. Dazu gehören vor allem Medikamente. Wenn Sie Ihre Werte kennen und über die Ergebnisse beunruhigt sind, fragen Sie Ihren Arzt, wie er sie einschätzt. Beantworten Sie aber auch alle Fragen zur Lebensweise und Medikamenten wahrheitsgemäß, damit Ihr Arzt die Ergebnisse richtig einschätzen kann.
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Fehler können auch bei anderen Diagnosen rund um die Früherkennung passieren. Das gilt z. B. Hautkrebs. Dabei werden verdächtige Hautstellen entfernt und im Labor untersucht, denn nur so können harmlose Pigmentflecken vom schwarzen Hautkrebs unterschieden werden. Zudem werden Vorstufen des weißen Hautkrebses von den Patienten selbst kaum erkannt. Was aussieht, wie eine raue Stelle, kann in Wirklichkeit schon ein ernstes Anzeichen sein. Bei Prostatakrebs ist das ähnlich. Probleme beim Wasserlassen oder beim Geschlechtsverkehr können hier ihre Ursache haben. Daher sollten Sie bei unklaren Anzeichen immer Ihren Arzt informieren, besonders wenn die Symptome von Dauer sind.
Kostenübernahme des PSA-Tests durch die Krankenkasse
Ab einem Alter von 45 Jahren haben Sie einmal jährlich das Recht, eine Vorsorgeuntersuchung bei einem Urologen in Anspruch zu nehmen. Die PSA-Bestimmung ist aber nicht Bestandteil einer solchen Untersuchung. Dazu gehören lediglich die Tastuntersuchung, die Untersuchung der Genitalien und das Abtasten der Lymphknoten in der Leistengegend. Dieses Recht ist per Gesetz geregelt. Aus diesem Grund übernimmt jede Krankenkasse die Kosten. Kommt es zu Auffälligkeiten und muss eine mögliche Diagnose gesichert werden, übernimmt die Krankenkasse auch die Kosten für die PSA-Bestimmung. Entscheidend ist, ob der Arzt es für erforderlich hält. Es gibt Krankenkassen, die die Kosten für die Untersuchung aber auch dann rückerstatten, wenn nur Sie die PSA-Bestimmung wünschen. Da es sich dabei um eine freiwillige Leistung handelt, müssen Sie diese Frage mit der jeweiligen Krankenkasse direkt klären, auch weil Änderungen bei den freiwilligen Leistungen möglich sind.
Fazit:
Ärzte sind an die Gebührenordnung (GOÄ) gebunden. Im Rahmen der Gebührenordnung können Sie die Honorare für Untersuchungen und Behandlungen festlegen. Eine PSA-Untersuchung ist nicht teuer. Rechnen Sie mit einer Rechnung in Höhe von 25 bis 35 Euro. Klären Sie das aber in jedem Fall vorab mit dem Arzt selbst.
Nutzen Sie die kostenlosen Vorsorgeuntersuchungen und informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie an sich Symptome beobachten, die auf Probleme mit der Prostata schließen lassen.
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