Fünf Menschen aus unterschiedlichen Altersklassen stehen nebeneinander

Selbstständigkeit & Altersvorsorge

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Selbstständige stehen bei der Planung ihrer Altersvorsorge vor einigen Herausforderungen. Ein wesentliches Problem ist das unregelmäßige Einkommen, das selbstständige Tätigkeiten oft begleitet. Dadurch gestalten sich die langfristige finanzielle Planung und die regelmäßige Einzahlung in eine Altersvorsorge schwierig.

Selbstständige sind in der Regel selbst für ihre Altersvorsorge verantwortlich. Doch welche Vorsorgestrategien bieten sich in der Selbstständigkeit an? Welche Rentenformen sich eignen und wo die Einkommensgrenze ins Spiel kommt, lesen Sie in diesem Beitrag.

Vorgesorgt in der Selbstständigkeit

Selbstständige haben verschiedene Möglichkeiten, um für ihr Alter vorzusorgen. Zu den Optionen gehören die freiwillige Versicherung in der gesetzlichen Rentenversicherung, die Rürup-Rente, private Rentenversicherungen, betriebliche Altersvorsorge, Immobilieninvestitionen sowie Investitionen in Wertpapiere und Investmentfonds. Jede Option hat ihre Vor- und Nachteile. Daher ist es wichtig, die individuellen Bedürfnisse und finanziellen Möglichkeiten zu berücksichtigen, um die passende Altersvorsorgestrategie zu wählen.

Rentenversicherungspflicht in der Selbstständigkeit

Rentenversicherungspflichtig sind in der Regel alle abhängig beschäftigten Arbeitnehmer in Deutschland. Das bedeutet, dass sie automatisch in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen müssen. Die Rentenversicherungspflicht entfällt in bestimmten Fällen, zum Beispiel wenn das regelmäßige Arbeitsentgelt unterhalb der geltenden Versicherungspflichtgrenze liegt oder bei Tätigkeit als Freiberufler, Selbstständige oder Beamte. Es gibt auch Ausnahmen für bestimmte Gruppen wie Auszubildende, Schüler und Studierende. Selbstständige sind also in der Regel nicht rentenversicherungspflichtig.

Pflichtversichert als Selbständiger? 

Handwerker, Künstler und Publizisten, Hebammen, freiberufliche Lehrer sowie einige andere selbstständige Berufsgruppen sind gesetzlich pflichtversichert.

Für alle anderen Selbstständigen besteht die Möglichkeit, auf Antrag in die Rentenversicherung einzutreten und somit pflichtversichert zu werden. Falls Sie jedoch weder gesetzlich rentenversicherungspflichtig sind noch die Versicherungspflicht beantragen möchten, können Sie überlegen, ob eine freiwillige Versicherung für Sie sinnvoll ist.

Freiwillig pflichtversichert 

Freiwillig pflichtversichert bedeutet, dass Personen, die nicht rentenversicherungspflichtig sind, sich dennoch freiwillig in der gesetzlichen Rentenversicherung versichern können.

Sind Selbstständige also von der Rentenversicherungspflicht befreit, können Sie dennoch freiwillige Beiträge einzahlen, um Ansprüche auf Leistungen wie die Altersrente zu erhalten.

Die Höhe der Rentenbeiträge für Selbstständige richtet sich nach ihrem Einkommen. Der Beitragssatz beträgt derzeit 18,6 Prozent des Einkommens, wobei allerdings eine Beitragsbemessungsgrenze existiert, auf das Beiträge zur Rentenversicherung erhoben werden.

Einkommensgrenze der Rentenversicherungspflicht 

Seit dem 1. Januar 2023 gibt es außerdem einige Änderungen in der Rentenversicherung. In den neuen Bundesländern stieg die Beitragsbemessungsgrenze in der allgemeinen Rentenversicherung auf 7.100 Euro im Monat, in den alten Bundesländern auf 7.300 Euro pro Monat.

Auch für die knappschaftliche Rentenversicherung gelten neue Einkommensgrenzen. In den neuen Ländern liegt die Grenze seit 2023 bei 8.700 Euro, in den alten Ländern bei 8.950 Euro pro Monat.

Das Durchschnittsentgelt in der Rentenversicherung, das zur Berechnung der Entgeltpunkte im jeweiligen Kalenderjahr verwendet wird, wurde vorläufig für das Jahr 2023 auf 43.142 Euro pro Jahr festgelegt. Im Jahr 2022 lag dieser Wert noch bei 38.901 Euro. 

Gesetzliche Rente

Die gesetzliche Rente umfasst verschiedene Leistungen, wie zum Beispiel die Altersrente, Erwerbsminderungsrente, Witwen- und Waisenrente sowie Rehabilitationsmaßnahmen.

Sie bietet eine Grundabsicherung im Alter und basiert auf dem Umlageverfahren, bei dem die Beiträge der aktiven Versicherten zur Finanzierung der Rentenzahlungen an die Rentner verwendet werden.

Vorteile der gesetzlichen Rente

Zu den Vorteilen der gesetzlichen Rente gehören die gesetzlich garantierten Ansprüche auf eine Rente, die Grundabsicherung im Alter sowie mögliche ergänzende Leistungen wie Witwen- und Waisenrente. Zudem profitieren Versicherte von der Solidargemeinschaft, da die Beiträge der Arbeitnehmer zur Finanzierung der Renten dienen.

Nachteile der gesetzlichen Rente 

Nachteile der gesetzlichen Rente können unter anderem eine mögliche Absenkung des Rentenniveaus in der Zukunft, Unsicherheiten in Bezug auf die Rentenhöhe sowie die Abhängigkeit von politischen Entscheidungen sein. Zudem kann die gesetzliche Rente allein nicht immer ausreichen, um den gewohnten Lebensstandard im Alter zu sichern.


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Rürup-Rente

Die Rürup-Rente, auch bekannt als Basisrente, ist eine private Form der Altersvorsorge, die staatlich gefördert wird. Sie richtet sich hauptsächlich an Selbstständige, Freiberufler und Gutverdiener, die nicht in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen oder nur geringe Beiträge leisten.

Vorteile der Rürup-Rente 

Ein wesentlicher Vorteil der Rürup-Rente liegt in den steuerlichen Aspekten, denn die Beiträge sind steuerlich absetzbar. Selbstständige können jährlich einen bestimmten Betrag steuermindernd geltend machen, der sich an den individuellen Höchstbeiträgen orientiert. Somit können Sie die Steuerlast reduzieren und gleichzeitig für das Alter vorsorgen.

Außerdem unterliegen Wertsteigerungen in der Rürup-Rente während der Ansparphase keiner Besteuerung. Ihr Kapital kann also steuerfrei wachsen, Ihre Rendite erhöht sich. Zusätzlich können Selbstständige eine Berufsunfähigkeitsversicherung in die Rürup-Rente integrieren. Der Beitrag ist steuerlich absetzbar, solange er 50 % des Gesamtbeitrags nicht übersteigt. So sind Sie auch im Falle von Berufsunfähigkeit finanziell abgesichert.

Die flexible Besparung der Rürup-Rente ist für Selbstständige vor allem im Rahmen von Einkommensschwankungen hilfreich. Sie können die Beiträge anfangs niedrig halten, um finanzielle Spielräume zu schaffen, und haben die Möglichkeit, Einzahlungen zeitweise auszusetzen.

Darüber hinaus müssen nur freiwillig in der gesetzlichen Krankenversicherung versicherte Selbstständige Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge auf den Auszahlungsbetrag der Rürup-Rente zahlen. Alle anderen Versicherungsnehmer erhalten die Auszahlung ohne Abzüge zugunsten der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung.

Nachteile der Rürup-Rente

Die Rürup-Rente ist allerdings sehr unflexibel, was Auszahlungen betrifft. Sie bietet kein Kapitalwahlrecht und es wird ausschließlich eine lebenslange Rente ausgezahlt. Rentenzahlungen werden je nach Rentenbeginnjahr nach dem Kohortenprinzip besteuert. Das Kohortenprinzip in der gesetzlichen Rentenversicherung legt fest, dass Rentenzahlungen individuell nach dem Rentenbeginnjahr besteuert werden. Dabei werden Rentner, die im gleichen Jahr in Rente gehen, einer Kohorte zugeordnet und mit einem einheitlichen Steuersatz besteuert, um eine gleichmäßige Besteuerung über die gesamte Rentenlaufzeit sicherzustellen.

Darüber hinaus sind Rürup-Verträge bindend und eng geschnürt. Sie können nicht beliehen, übertragen, verschenkt oder gekündigt werden Es ist nur eine Beitragsfreistellung möglich. Allerdings tragen Sie auch in diesem Fall weiterhin die Verwaltungskosten aus Ihrem Vertragsguthaben bis zum Renteneintritt.

Auch die strengen Regeln im Todesfall machen die Rürup-Rente im Zweifel weniger attraktiv. Denn bei unverheirateten Personen verfällt das gesamte Kapital im Todesfall, es kann nicht vererbt werden. Bei Tod vor Rentenbeginn verfällt das eingezahlte Kapital, es können jedoch Zusatzversicherungen für Hinterbliebene oder eine nicht geförderte Beitragsrückgewähr vereinbart werden.

Private Altersvorsorge

Eine private Altersvorsorge umfasst verschiedene Formen der Altersvorsorge, die nicht Teil der gesetzlichen Rentenversicherung sind. Dazu gehören zum Beispiel private Rentenversicherungen, Riester-Rente, Investmentfonds oder Immobilien.

Private Rentenversicherung

Sie haben als Selbstständiger auch die Möglichkeit, einen Vertrag mit einem privaten Versicherungsunternehmen zu schließen. Diese Option können Sie immer in Anspruch nehmen, auch wenn Sie die gesetzliche Rente, beispielsweise durch freiwillige Einzahlungen, erhalten könnten.

Zu den Vorteilen der privaten Rentenversicherung zählen die Möglichkeit einer zusätzlichen Altersvorsorge neben der gesetzlichen Rente.

Des weiteren ist die Bereitstellung planbarer und sicherer Einkünfte im Ruhestand sowie die individuellen Gestaltungsmöglichkeiten des Vertrags von Vorteil. Zudem können steuerliche Vorteile in Form von Absetzbarkeit der Beiträge oder günstigere Besteuerung der Rentenzahlungen genutzt werden.

Allerdings ist das Kapital in der Ansparphase gebunden, sodass kein direkter Zugriff darauf besteht. Die Rentenhöhe und Rentenentwicklung sind zusätzlich abhängig von der finanziellen Stabilität des Versicherungsunternehmens. Zudem kann die Rendite durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden und es besteht das Risiko von Wertverlust durch Inflation. Beachten Sie auch, dass je nach Vertrag begrenzte Flexibilität bezüglich Auszahlung und Kündigung zu berücksichtigen ist.

Riester-Rente 

Die Riester-Rente ist eine staatlich geförderte private Altersvorsorge in Deutschland. Sie hat zum Ziel, die Rentenlücke der gesetzlichen Rente zu schließen und den Aufbau einer zusätzlichen Altersvorsorge zu unterstützen. Bei der Riester-Rente zahlen Versicherte regelmäßige Beiträge in einen Riester-Vertrag ein, der von zugelassenen Versicherungsunternehmen, Banken oder Fondsgesellschaften angeboten wird. Davon können auch Selbstständige profitieren:

  1. Steuerliche Vorteile: Selbstständige können die eingezahlten Beiträge in den Riester-Vertrag als Sonderausgaben steuermindernd geltend machen. Dies kann zu einer Verringerung der Einkommensteuerbelastung führen und somit das zu versteuernde Einkommen reduzieren.
  2. Staatliche Zulagen: Auch Selbstständige haben Anspruch auf staatliche Zulagen, sofern sie die dafür erforderlichen Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehören beispielsweise die Grundzulage, die Kinderzulage für kindergeldberechtigte Kinder und die Berufseinsteigerzulage. Diese Zulagen erhöhen die Gesamtrendite des Riester-Vertrags und tragen zur Altersvorsorge bei.
  3. Kapitalbildung für die Altersvorsorge: Durch regelmäßige Einzahlungen in einen Riester-Vertrag können Selbstständige Kapital für ihre Altersvorsorge aufbauen. Das angesparte Kapital wird bis zum Renteneintritt verzinst und steht im Ruhestand als monatliche Rente zur Verfügung.
  4. Flexibilität: Riester-Verträge bieten in der Regel eine gewisse Flexibilität bei den Einzahlungen. Selbstständige können die Höhe der Beiträge an ihre individuellen finanziellen Möglichkeiten anpassen und bei Bedarf auch Einzahlungen aussetzen.
  5. Absicherung bei Berufsunfähigkeit: Riester-Verträge können optional auch eine Berufsunfähigkeitsversicherung einschließen. Dies bietet Selbstständigen einen zusätzlichen Schutz, falls sie aufgrund von Krankheit oder Unfall berufsunfähig werden und nicht mehr arbeiten können.

Die Riester-Rente unterliegt aber auch bestimmten Regelungen und Bedingungen. Dazu gehören unter anderem Mindestbeiträge, bestimmte Verwendungszwecke des Kapitals sowie eine Verpflichtung zur regelmäßigen Rentenbezugsdauer. Zudem gibt es verschiedene Riester-Produktvarianten wie Riester-Banksparpläne, Riester-Fondssparpläne oder Riester-Rentenversicherungen, die individuell ausgewählt werden können.

Investmentfonds als Altersvorsorge 

Mit Investmentfonds können Selbstständige ihr Geld langfristig anlegen und von möglichen Renditen profitieren. Wer regelmäßig in Investmentfonds investiert, kann sich ein Portfolio aus verschiedenen Wertpapieren aufbauen, die Aktien, Anleihen oder Immobilien umfassen. Diese breite Streuung reduziert das Investitionsrisiko und kann langfristig zu attraktiven Renditen führen. Zudem ermöglichen Investmentfonds eine flexible Einzahlung und können an individuelle Bedürfnisse angepasst werden.

Selbstständige, die diesen Weg wählen, sollten sich vor ihrer Investition über die Chancen und Risiken der einzelnen Fonds im Klaren sein und gegebenenfalls einen Finanzberater hinzuzuziehen, um eine passende Anlagestrategie zu entwickeln.

Vorgesorgt durch Immobilien 

Der Kauf von Immobilien kann für Selbstständige, die über die finanziellen Mittel verfügen, eine langfristige Kapitalanlage sein, da sie im Laufe der Zeit an Wert gewinnen können. Bei einer guten Wertentwicklung kann der Verkauf einer Immobilie im Rentenalter zusätzliche finanzielle Mittel für die Altersvorsorge bereitstellen. Die Mieteinnahmen können Ihnen darüber hinaus eine regelmäßige Einkommensquelle bieten, die Sie zur Deckung Ihrer Lebenshaltungskosten oder zur weiteren Investition nutzen können.

Darüber hinaus gelten Immobilien oft als Inflationsschutz, da ihre Preise mit der Zeit steigen können. Durch den Besitz von Immobilien können Sie sich gegen den Wertverlust des Geldes durch Inflation absichern und Ihre finanzielle Stabilität im Ruhestand sicherstellen. Letztlich sichern Sie sich mit einer Investition in Immobilien auch einen Wohnsitz fürs Alter.

Bedenken Sie jedoch, dass Immobilieninvestitionen mit bestimmten Risiken verbunden sind, wie zum Beispiel Instandhaltungskosten, Leerstand oder Wertverlust.

Flexibilität und Rendite als Entscheidungskriterium für Ihre Altersvorsorge 

Die IDEAL UniversalLife ist eine attraktive Option für Ihre private Altersvorsorge als Selbstständiger und bietet eine starke Performance im Vergleich zu alternativen Anlagemöglichkeiten.

Als private Rentenversicherung profitieren Sie bei der IDEAL UniversalLife von attraktiven Renditen und einer großen Flexibilität bei Einzahlungen und Auszahlungen während der Laufzeit.

Dadurch bleiben Sie stets flexibel und können dennoch rentabel eine langfristige Altersvorsorge aufbauen. Das digitale Altersvorsorgekonto bietet Ihnen zudem eine einfache und übersichtliche Verwaltung Ihrer Altersvorsorge.

Titelbild: © PeopleImages/ iStock.com

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