Stethoskop hört ein rotes Symbolherz ab um einen stillen Herzinfarkt zu erkennen

Stummer Herzinfarkt – so erkennen Sie ihn

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Ein stechender Schmerz in der Brust, kalter Schweiß und Kreislaufzusammenbruch. So stellen sich viele Menschen einen typischen Herzinfarkt vor. Doch das muss nicht immer so sein. Denn ein Herzinfarkt kann auch ohne solche Symptome verlaufen. Bei mehr als jedem vierten Herzinfarkt handelt es sich um einen solchen asymptomatischen Infarkt. Doch gibt es Möglichkeiten, einen stummen Herzinfarkt trotzdem zu erkennen? Und welche Unterschiede gibt es zu einem normalen Herzinfarkt?

Was ist ein stummer Herzinfarkt?

Ein stummer Herzinfarkt zeichnet sich vor allem durch das Fehlen sonst typischer Symptome aus. Der Patient hat in der Regel keinen stechenden Schmerz in der Brust, sodass der Herzinfarkt stumm abläuft. Meist bleibt er deshalb unbemerkt. Betroffene eines stillen Herzinfarktes erkennen die Gefahr oft erst Tage, Monate oder sogar Jahre später.

Trotz seines asymptomatischen Ablaufes sind die Folgen eines stummen Herzinfarkts genauso schwerwiegend wie bei einem „normalen“ Herzinfarkt. Denn auch hier sterben infolge von Durchblutungsstörungen Teile des Herzmuskels ab. Diese führen zu Herzrhythmusstörungen und damit schlimmstenfalls zum Tod.

Welche Symptome treten bei einem stummen Herzinfarkt auf?

Obwohl ein stummer Herzinfarkt ohne klassische Beschwerden wie Brustschmerzen, Atemnot oder kaltem Schweiß einhergeht, gibt es dennoch einige Anzeichen, auf die Betroffene sofort reagieren sollten. Häufig auftretende Müdigkeit, Schwächegefühle, Schwindel oder Ohnmacht können erste Symptome für einen stummen Herzinfarkt sein.

Das Problem: Die Anzeichen eines stummen Herzinfarkts sind nicht nur unspezifisch, sondern sie vergehen auch nach einiger Zeit meist wieder. Betroffene schätzen die Müdigkeit oder das Unwohlsein deshalb nicht als folgenreiche Erkrankung ein. Eine medizinische Behandlung bleibt aus, was stumme Herzinfarkte besonders gefährlich macht.

Welche Risikofaktoren gibt es für einen stummen Herzinfarkt?

Ähnlich wie bei einem „normalen“ Herzinfarkt sind auch bei einem stummen Herzinfarkt zwei Arten von Risikofaktoren wichtig. Zum einen existieren so genannte „nicht-beeinflussbare“ Risikofaktoren wie Alter, Geschlecht oder familiäre Vorbelastung. Zum anderen gibt es aber auch „beeinflussbare“ Risikofaktoren, die besonders mit dem Lebensstil der Betroffenen zusammenhängen. Folgende Faktoren erhöhen das Herzinfarktrisiko:

Mehr zu den Risikofaktoren für einen Herzinfarkt erfahren Sie in unserem Beitrag: „Herzinfarkt: Wer ist gefährdet?“ 

Warum läuft der Herzinfarkt stumm ab?

Die Ursache für den stummen Verlauf des Herzinfarkts können Mediziner bislang nicht hinreichend erklären. Ein Grund für die untypische Symptomatik kann bei Diabetikern die so genannte Neuropathie sein. Gemeint ist, dass aufgrund der hohen Blutzuckerwerte – wie bei einem „normalen“ Herzinfarkt – die Blutgefäße geschädigt werden, zudem jedoch auch das Nervensystem beeinträchtigt wird. Die angegriffenen Nerven stören die Wahrnehmung von Symptomen. Der Betroffene bekommt schlichtweg von seinem Körper kein Schmerzsignal, dass er gerade einen Herzinfarkt erleidet.

Entsprechend dieser fehlenden Schmerzwahrnehmung bemerken Betroffene nur unspezifische Symptome wie Luftnot oder Bewusstseinsverlust. In den meisten Fällen vermuten selbst Ärzte dahinter keinen Herzinfarkt. Die richtige Diagnose wird oft erst sehr viel später gestellt. Obwohl ein stummer Herzinfarkt sich von den Symptomen her nicht als dramatisch darstellt, sind die Folgen fatal. Denn der Herzmuskel wird bei einem stummen Infarkt genauso schwer geschädigt wie bei einem klassischen Herzinfarkt. Die fehlende Wahrnehmung und die späte Diagnose führen sogar dazu, dass mehr Menschen an einem stummen Infarkt sterben als an „normalen“ Herzinfarkten.


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Diagnose stummer Herzinfarkt

Mehr als jeder vierte Herzinfarkt verläuft stumm. Ihn zu erkennen ist aufgrund der unspezifischen Symptome schwierig.

Folgende Verfahren werden zur Diagnose angewendet:

Elektrokardiogramm (EKG)

Beim EKG wird die elektrische Aktivität des Herzens gemessen. Anhand der Untersuchung erhält der Arzt Informationen über den Rhythmus, die Frequenz sowie die Erregungsbildung, -ausbreitung und -rückbildung des Herzens. Doch nicht immer erkennt das EKG alle Herzbeschwerden wie einen stummen Herzinfarkt. Die regelmäßige Durchführung von EKG-Messungen kann die Diagnosewahrscheinlichkeit jedoch erhöhen.

Echokardiografie

Die Echokardiografie stellt eine Ultraschalluntersuchung des Herzens dar. Bei einem Herzinfarkt können besonders in der Akutphase Erkenntnisse über die Größe und Funktion der vom Infarkt betroffenen Herzkammer, sowie über die Herzklappenfunktion geliefert werden.

Magnetresonanztomographie (MRT)

Bei einem Herz-MRT können krankhafte Veränderungen oder Vernarbungen des Herzmuskels, die oft nach einem Herzinfarkt auftreten, nachgewiesen werden. Auch die Funktionalität der Herzklappen und -kammern werden beurteilt. Durchblutungsstörungen lassen sich ebenso durch diese Methode nachweisen oder ausschließen.

Computertomographie (CT)

Diese Form der Diagnose erfolgt durch die Untersuchung mit Hilfe eines CT-Gerätes. Die Herzkrankgefäße können über eine 3D-Nachverarbeitung dargestellt und vermessen werden, eventuelle Engstellen und Verkalkungen inbegriffen. Ein mögliches Herzinfarktrisiko kann hiermit eingeschätzt werden.

Laboruntersuchungen

Nach einem akuten Herzinfarkt sind bestimmte Substanzen im Blut erhöht. Eine Blutabnahme zur Bestimmung des Troponinwertes sollte unverzüglich vorgenommen werden. Besteht weiterhin der Verdacht auf einen Herzinfarkt, sind weitere Blutabnahmen notwendig.

Grundsätzlich gilt: Sollten Symptome wie Brustschmerzen, Schwindel oder Bewusstseinsverlust häufiger oder dauerhaft anhalten, sollte man seine Herzaktivitäten prüfen lassen. Gehen Sie in einem solchen Fall unbedingt zu einem Arzt oder bei akuten Beschwerden ins Krankenhaus. Natürlich ist es – insbesondere bei anhaltenden Beschwerden – ratsam, auch den Notruf (112) zu wählen. Viele unterschätzen die Gefahr eines stummen Herzinfarkts. Die Folgen sind jedoch lebensbedrohlich.

Welche Folgen hat ein stummer Herzinfarkt?

Die Folgen eines stummen Infarkts sind denen eines klassischen Herzinfarkts ähnlich. Das Muskelgewebe stirbt ab, die Herzfunktion ist nicht mehr zu 100 Prozent gewährleistet. Rund 20 Prozent der Patienten sterben nach einem solchen unbehandelten Herzinfarkt an den Folgen von Herzrhythmusstörungen.

Bei einem stummen Infarkt ist die Sterblichkeit noch höher, da dieser nur selten erkannt wird. Ist die Diagnose jedoch rechtzeitig gestellt, kann der Herzinfarkt in einem Katheterlabor im Krankenhaus behandelt werden. Dazu wird das verschlossene Herzgefäß geöffnet, sodass das Blut wieder normal fließen kann. So verhindert der Arzt das weitere Absterben von Muskelgewebe.

Welche Rehabilitationsmöglichkeiten gibt es?

Nach einem Infarkt wird der Patient in der Regel für eine Rehabilitation in einer speziellen Reha-Klinik betreut. Dort werden vor allem vier Bereiche behandelt:

  1. Körperlicher Bereich:
    Patienten werden nach einem Herzinfarkt auf weitere Risikofaktoren, die einen erneuten Herzinfarkt begünstigen, hingewiesen. Bluthochdruck und Cholesterinwerte werden überprüft, ein Ernährungs- und Sportplan aufgestellt.
  1. Präventiver Bereich:
    Hier sind die Pfleger der Reha-Klinik vor allem in beratender Position. Sie klären Betroffene über einen gesunden Lebensstil auf und geben Tipps zur Ernährung oder auch dem Abbau von Übergewicht. Dadurch sollen weitere Herzinfarkte vermieden werden.
  1. Psychischer Bereich:
    Ein Herzinfarkt belastet auch die Psyche. Vor allem die eigene Gesundheit oder auch die Rückkehr in den Beruf machen vielen Patienten Angst. Deshalb findet in einer Reha-Klinik auch eine psychologische Betreuung statt.
  1. Sozialmedizinischer Bereich:
    Hier geht es vor allem um die Rückkehr in den Alltag. Die Pfleger und Therapeuten geben Auskunft über rechtliche Ansprüche, finanzielle Problemlösungen, wichtige Informationen über das Autofahren oder zu Flugreisen nach einem Herzinfarkt. An solchen Schulungen können in der Regel auch nahe Angehörige teilnehmen und so Betroffene unterstützen.

Ein stummer Herzinfarkt besitzt weitreichende Folgen. Und die Rückkehr in den Alltag bringt Schwierigkeiten mit sich. Sowohl für Betroffene als auch deren Angehörige. Damit Sie und Ihre Familie in einer solchen Zeit finanziell abgesichert sind, sollten Sie sich schon heute Gedanken über die richtige Absicherung machen. Die IDEAL Total Protect bietet als flexible Dread-Disease-Versicherung einen Rundumschutz. Mehr dazu erfahren Sie auf unserer Seite zur IDEAL TotalProtect.

Titelbild: geckophotos / iStock.com

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