Bein mit Thrombose bei Ultraschalluntersuchung

Thrombose – wenn es im Körper eng wird

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Die Zahl der Thrombosefälle geht seit Jahrzehnten stetig zurück. Im Jahr 2017 kamen auf 100.000 Vertreter der über 65-Jährigen 111 Thromboseerkrankte. Doch was ist Thrombose und wie können Sie dieser Erkrankung vorbeugen?

Was ist eine Thrombose?

Eine Thrombose ist im Grunde ein Blutgerinnsel, auch Thrombus genannt, in einem Blutgefäß oder sogar im Herzen. Dieses Gerinnsel kann überall im Körper auftreten und den Blutfluss stören. Normalerweise handelt es sich bei der Blutgerinnung um einen Schutzmechanismus: Zum Beispiel, wenn wir uns in den Finger schneiden oder uns verletzen. Das Blut gerinnt, Schorf stoppt die Blutung. Es kann jedoch vorkommen, dass das Blut „unbeabsichtigt“ gerinnt. In diesem Fall ist von einer Thrombose die Rede. 

Ursachen und Risiken für eine Thrombose

Für eine Thrombose gibt es grundsätzlich drei mögliche Ursachen. Eine davon sind Tumore oder Vernarbungen der Blutgefäßwände. Diese sorgen dafür, dass das Blut nicht ungehindert durch die Blutgefäße fließen kann. Ein weiterer Grund sind Krampfadern. Langsamerer Blutfluss durch erweiterte Venen begünstigt dem Thromboseportal zufolge eine Thrombose. Dasselbe gilt bei Lähmungen oder langer Unbeweglichkeit. Die dritte gängige Ursache ist eine beschleunigte Blutgerinnung, ausgelöst durch genetische Störungen, Autoimmun- oder Krebserkrankungen.

Generell ist das Alter ein wichtiger Faktor, der eine Thrombose begünstigen kann. Je älter ein Mensch wird, umso höher wird das Risiko. Nicht umsonst zählt sie zu den typischen Erkrankungen im Alter, da sich die Menschen tendenziell weniger bewegen. Zudem kommt es bei vielen Senioren zu einem Abbau der Muskulatur, was dazu führt, dass diese den Bluttransport innerhalb der Venen nicht mehr in vollem Maße unterstützen kann. 

Symptome einer Thrombose

Hierbei gilt es zu beachten, dass eine Thrombose je nach Betroffenem unterschiedliche Symptome verursachen kann. Es kommt mitunter darauf an, welches Blutgefäß verstopft ist. Manche Thrombosen bleiben lange unbemerkt, weil die Symptome entweder sehr schwach sind oder sich erst spät bemerkbar machen. Dem NDR zufolge ist oftmals zuerst nur ein Bein betroffen.

Die folgenden Symptome können auf eine Thrombose hinweisen:

  • Spannung oder Schweregefühl im betroffenen Bein
  • Ein Teil des Beines schwillt an
  • Erwärmte Haut an der betroffenen Stelle
  • rötliche oder bläuliche Verfärbung der Haut an der betroffenen Stelle
  • Schmerzen ähnlich wie bei einem Muskelkater
  • Sogenannte „Warnvenen“ treten auf – dabei handelt es sich um hervortretende Venen, durch die das Blut den Pfropf zu umgehen versucht

Diagnose einer Thrombose

Da bei einer Venenthrombose das Bein erwärmt und geschwollen ist, kann ein Arzt die Diagnose mit einer körperlichen Untersuchung feststellen. Bestimmte Bewegungen und Druckpunkte lösen beim Betroffenen Schmerzen aus. Darunter fallen zum Beispiel:

  • Wadenschmerzen beim Anheben der Fußspitze (Homans-Zeichen)
  • Schmerzen bei Druck auf die Wade (Meyer-Zeichen)
  • Druckschmerz auf der Fußinnenseite (Payr-Zeichen)

Um den Verschluss von Venen bildlich darzustellen, eignet sich eine Ultraschall-Untersuchung. Grundsätzlich sind oberflächliche Thrombosen leichter festzustellen, da stärkere Beschwerden vorliegen. Bei tiefer gelegenen Thrombosen ist die Diagnose schwieriger, aber diese hat oft die schwerwiegenderen Folgen.


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Phlebografie

Die Phlebografie ermöglicht die bildliche Darstellung von Blutgefäßen im Körper mittels einer Röntgenaufnahme. Daher ist dieses Verfahren geeignet, um eine tiefe Beinvenenthrombose festzustellen. Zunächst spritzt der Arzt ein Kontrastmittel in eine oberflächliche Vene auf dem Fußrücken. Alle Venen nahe der Hautoberfläche werden mit einer Bandage abgebunden, sodass das Kontrastmittel in die tieferen Beinvenen eintreten kann. Wo der Fluss des Kontrastmittels unterbrochen ist oder verengt wirkt, kann der Arzt von einer Thrombose ausgehen.

Computertomografie (CT)

Dieses Verfahren wird in der Gefäßuntersuchung häufig genutzt. Hier scannt ein Röntgenstrahler den Körper und zeigt einen virtuellen Scheibenschnitt. Die Computertomografie ermöglicht eine Darstellung von Gefäßen und Organen. Aus diesem Grund ist das Verfahren auch dazu geeignet, um eine Thrombose im Bauch oder im Kopf feststellen.

Blutuntersuchung

Die Blutuntersuchung zielt darauf ab, Ablagerungen eines Blutgerinnsels zu finden. Der D-Dimer-Thrombose-Test wird jedoch generell nur zum Ausschluss eines Blutgerinnsels genutzt, wenn eine hohe Wahrscheinlichkeit für einen Thrombus vorliegt. Ein ausführliches Screening ist damit nicht möglich.

Krankheitsverlauf

Eine Thrombose beginnt mit der Verengung eines Gefäßes durch einen Thrombus. Dieser behindert oder stoppt die Blutzufuhr zu einem Organ oder einer Extremität. Das kann zu einer Schädigung oder gar zum Absterben des betroffenen Körperteils führen. Thromben blieben jedoch nicht zwangsläufig am Entstehungsort. Es kann vorkommen, dass sie sich von allein lösen und mit dem Blutstrom schwimmen, bis sie sich woanders absetzen. Es können sich auch Stücke vom Pfropfen lösen, sogenannte Emboli. Besonders gefährlich ist das, wenn Emboli bis ins Herz oder in die Lunge gelangen. Denn sobald sie in der Lunge stecken bleiben, können sie den Blutfluss zum Erliegen bringen und eine Lungenembolie auslösen.

Behandlung einer Thrombose

Je schneller die Therapie beginnt und der Patient den Thrombus loswird, umso eher lässt sich das Embolierisiko senken. Der Arzt muss hier auf die Größe, Lage und Bestehensdauer des Thrombus achten, um zu entscheiden, wo er die Therapieschnitte setzt. Das Blutgerinnsel kann auch mittels einer Operation entfernt werden (Thrombektomie). Sollte eine ausgedehnte Venenthrombose vorliegen, so kann ein Katheter helfen, sie zu beseitigen.

Thrombolyse

Bei einer Thrombolyse handelt es sich um die Auflösung des Gerinnsels mittels spezieller Wirkstoffe, die per Infusion in die Vene gelangen. Sie sollen den Blutpfropf entweder direkt abbauen oder die körpereigenen Abbaumechanismen anregen. Die Thrombolyse ist jedoch risikobehaftet: Sie kann bei Komplikationen innere Blutungen auslösen. Daher müssen Nutzen und Risiko einer solchen Behandlung gut abgewogen sein.

Medikamente

Tiefe Venenthrombosen werden generell mit Antikoagulanzien (Blutverdünner) bekämpft. Diese Medikamente verschreibt der Arzt und sie sollen dabei helfen, das Wachstum des Thrombus zu bremsen. Außerdem werden so Embolien bekämpft. Zwar können diese Medikamente den Thrombus nicht immer vollständig auflösen, sie sollen jedoch langfristig das Thrombose-Risiko senken. Über die ersten Tage der Behandlung erhält der Patient die Medikamente per Spritze, anschließend muss er über drei bis sechs Monate vom Arzt verschriebene Tabletten einnehmen.

Kompressionstherapie

Mittels eines Kompressionsverbands oder eines -strumpfs soll Druck auf das betroffene Glied ausgeübt werden. Dies sorgt für eine Unterstützung des Blutflusses und dadurch für einen Rückgang von Flüssigkeitseinlagerungen im Gewebe. Die Kompressionstherapie kann Monate oder mehrere Jahre dauern.

Prophylaxe

Hier steht Bewegung an erster Stelle. Ausdauersport wie Schwimmen, Radfahren oder Wandern haben eine positive Wirkung auf den Blutkreislauf, vor allem in den Beinen. Langes Sitzen oder Stehen sollten Sie vermeiden. Außerdem gilt es, Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht und Alkohol so gut es geht zu reduzieren. Zuletzt sind eine ausgewogene Ernährung und ein guter Flüssigkeitshaushalt wichtig, um einer Thrombose vorzubeugen.

Titelbild: © Henadzi Pechan / iStock.com

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