Bei Hautkrebs denken viele zunächst einmal an dunkle, stark pigmentierte Flecken auf der Hautoberfläche. Doch wussten Sie, dass auch eine helle Form des Hautkrebses existiert? Diese tritt meist als Wunden ähnliche, rötliche Schuppe oder Erhebung auf der Haut in Erscheinung. Der weiße Hautkrebs kommt in der Bevölkerung etwas häufiger vor als die malignen Melanome, die auch schwarzer Hautkrebs genannt werden. Wie auch beim malignen Melanom ist eine starke UV-Strahlung maßgeblich für die Entstehung von weißem Hautkrebs.
Was ist weißer Hautkrebs?
Man unterscheidet beim weißen Hautkrebs zwei Formen. Zum einen gibt es das Plattenepithelkarzinom, das auch Spinaliom oder Stachelzellkrebs genannt wird. Zum anderen gibt es das Basalzellkarzinom, das gelegentlich auch als Basaliom oder Basalzellkrebs bezeichnet wird. Der Ausdruck „weißer Hautkrebs“ gilt nicht als offizieller medizinischer Term, sondern wird umgangssprachlich für die Abgrenzung zum malignen Melanom genutzt. Jedoch ist dieser Ausdruck irreführend, da auch beim „hellen“ Hautkrebs dunkle bräunliche Pigmente vorkommen können.
Unterschied Spinaliom und Basaliom
Hautkrebs ist nicht gleich Hautkrebs. Beide Formen des weißen Hautkrebses entwickeln sich zwar in den meisten Fällen aufgrund von UV-Strahlung. Doch zwischen den beiden Formen Basaliom und Spinaliom gibt es darüber hinaus ein paar nennenswerte Unterschiede.
Das Basalzellkarzinom entwickelt sich aus den Basalzellen der unteren Epidermisschicht der Haut. Es ist die häufigste Form aller Hautkrebsarten und der am wenigsten tödliche Hauttumor. Er wächst nur langsam und bildet selten Metastasen. Das Basaliom äußert sich als rötliche schuppende oder perlmuttartig-glänzende Hautpartie, die von perlschnurartigen Verdickungen und feinen Äderchen umgeben ist.
Das Basaliom tritt etwas häufiger auf als das Spinaliom und schreitet nur langsam voran. Die Neubildung von Metastasen ist sehr selten und etwa eine Person von 1000 stirbt am Basaliom.
Das Spinaliom entwickelt sich aus den Plattenepithelzellen der oberen Hautschicht, weshalb es auch Plattenepithelkarzinom genannt wird. Es ist die zweithäufigste Tumorart der Haut. Das Risiko von Metastasen ist höher, da der Tumor aggressiver und schneller in das umliegende Gewebe wächst als das Basaliom.
Es kann häufig Metastasen bilden und befällt dann die Lymphknoten oder inneren Organe. Die Sterberate liegt bei etwa 40 bis 50 Personen bei 1000 Erkrankten. Im Allgemeinen liegt die 5-Jahres-Überlebensrate zwischen 96 und 100 Prozent.
Das Spinaliom erscheint in Form von Wunden, Verhornungen oder Knoten.
Ursachen für weißen Hautkrebs
Der weiße Hautkrebs wird meist bei Personen zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr entdeckt, da mit zunehmendem Alter die Reparaturfähigkeit der Zellen abnimmt. Männer sind dabei etwas häufiger betroffen als Frauen.
Die Ursache des Tumors ist eine langjährige und intensive Sonnenexposition oder UV-Bestrahlung der ungeschützten Haut.
Überwiegend sind hierbei also die Stellen gefährdet, die unbedeckt der Sonnenstrahlung ausgesetzt sind, wie beispielsweise Gesicht, Hände, Halsbereich, Dekolleté und Kopfhaut. Aber auch andere Stellen des Körpers können in seltenen Fällen am Basaliom oder Spinaliom erkranken.
Risikofaktoren für weißen Hautkrebs
Menschen, die aufgrund der Arbeit oder Freizeit viel draußen sind oder oft ins Solarium gehen sind häufig betroffen. Ein entscheidender Risikofaktor ist zudem der helle Hauttyp, der von Natur aus sehr anfällig für Sonnenschäden ist.
Das Basalzellkarzinom kann auch durch intensiven Kontakt mit gewissen chemischen Stoffen, wie beispielsweise Arsen, hervorgerufen werden.
Beim Plattenepithelkarzinom kann außerdem ein geschwächtes Immunsystem die Entstehung des Tumors begünstigen.
Weißer Hautkrebs: Symptome
Beim weißen Hautkrebs können unterschiedliche Hautveränderungen in Erscheinung treten. Es handelt sich dabei meist um gerötete, Wunden ähnliche Knötchen oder Schuppen, die eine gewölbte, glänzende oder raue Oberfläche aufweisen. Auch kleine Blutgefäße können am Rand des Tumors auftreten.
Eine Besonderheit lässt sich beim Spinaliom feststellen, da dieses oft mit einer Vorstufe einhergehen kann. Die sogenannten aktinischen Keratosen, auch als Lichtschwielen bekannt, sind schuppenartige Hautveränderungen der Oberhaut, die bei langjähriger Sonnenstrahlung entstehen. Sie treten häufig bei hellhäutigen Menschen über 50 Jahren auf und sind zunächst nicht bösartig. Sie können mit der Zeit in ein Spinaliom übergehen und sind seit 2015 als Berufskrankheit klassifiziert. Das bedeutet, dass Menschen in Berufen, die einer intensiven und langanhaltenden Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, Anspruch auf Anerkennung und Entschädigungen haben könnten. Zu diesen Berufsgruppen zählen unter anderem Bauarbeiter, Landwirte, Gärtner, Sporttrainer oder wasserbezogene Berufe.
Entgegen der Bezeichnung „weißer“ Hautkrebs sind Basaliome oder Spinaliome meist bräunlich, gelblich oder hautfarben-rötlich, weshalb sie gelegentlich mit anderen Hauterkrankungen verwechselt werden können. Manche Basaliome können zudem wie Narbengewebe aussehen und werden dann seltener erkannt.
In einem späteren Verlauf können die betroffenen Tumore anfangen zu bluten, nässen oder jucken und verursachen Schmerzen, wenn sie tiefer ins Hautgewebe einwachsen. Dadurch entstehen knotige Verhornungen der Haut. Im schlimmsten Fall kann der Tumor in Knorpel, Nerven, Muskeln oder Knochen hineinwachsen, was eine teilweise Entfernung der betroffenen Stelle mit sich ziehen kann.
Vorsorge
Ab dem 35. Lebensjahr übernehmen die Krankenkassen in Deutschland alle zwei Jahre ein Hautscreening für die Krebsvorsorge.
So können sowohl schwarzer als auch weißer Hautkrebs frühzeitig erkannt und behandelt werden. Falls Sie eine jährliche Kontrolle wünschen oder jünger als 35 sind, berechnen sich die Kosten nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ), sind somit also als Privatleistung zu zahlen. Die Gebühren belaufen sich auf etwa 40 Euro, können bei Videodokumentationen oder anderen Extras aber auch deutlich höher ausfallen.
Zögern Sie nicht, bei unerklärlichen Hauterkrankungen einen Dermatologen zu konsultieren. Viele Betroffene gehen leider oft zu spät zum Arzt und riskieren so, dass sich potenzielle Hauttumore verschlimmern oder ausbreiten.
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Diagnose und Behandlung
Erfahrene Hautärzte können verdächtige Hautveränderungen meist mit dem bloßen Auge erkennen. Die auffälligen Hautstellen werden durch den Dermatologen anschließend mithilfe eines Dermatoskops oder Auflichtmikroskops begutachtet. Besteht ein Verdacht auf Hautkrebs wird zusätzlich eine Gewebeprobe entnommen und mit dem Mikroskop untersucht. Gegebenenfalls wird eine Ultraschalluntersuchung der benachbarten Lymphknoten nötig, falls bereits Metastasen vermutet werden.
Sowohl Basaliome als auch Spinaliome werden üblicherweise durch eine Operation chirurgisch entfernt. Dabei wird zusätzlich ein kleines Stück des umliegenden gesunden Gewebes herausgeschnitten, um sicherzustellen, dass der Tumor vollständig entnommen wird.
Selten ist eine Operation nicht möglich, zum Beispiel aufgrund des hohen Patientenalters oder bestehender Vorerkrankungen, weshalb in diesen Fällen Strahlentherapie, lokale Chemo- oder Immuntherapie mit Salben und Cremes, Kryotherapie oder eine photodynamische Therapie zum Einsatz kommen.
Prognose und Nachsorge
Eine möglichst frühe Erkennung des Basalioms oder Spinalioms führt zu einer besseren Prognose.
In den allermeisten Fällen ist weißer Hautkrebs gut behandelbar und führt nur selten zum Tode.
Nach der Behandlung des jeweiligen Tumors ist eine regelmäßige und gründliche Nachsorge unabdingbar. So können wiederkehrende oder neu entstandene Erkrankungen rasch entdeckt und behandelt werden. Die Wahrscheinlichkeit, erneut am weißen Hautkrebs zu erkranken, ist höher, wenn bereits früher ein solcher Tumor bestand.
Die Häufigkeit und Abstände der Nachuntersuchungen richtet sich individuell nach dem Krankheitsstadium und der Behandlungsform. Neben der ärztlichen Kontrolle sollten Betroffene starke Sonnen- oder UV-Strahlung meiden und sich routinemäßig selbst auf Hautveränderungen untersuchen.
Finanzielle Vorsorge mit einer privaten Pflegeversicherung
Hat der weiße Hautkrebs bereits ein fortgeschrittenes Stadium erreicht und erfordert intensive Therapie, wird oftmals pflegerische Unterstützung für Betroffene notwendig. Das ist vor allem der Fall, wenn vor der Erkrankung bereits teilweise Unterstützung im Alltag benötigt wurde.
Auch unerwünschte Wirkungen von medikamentösen Behandlungen oder Strahlentherapie können spezielle Pflegesituationen verursachen. In solchen Situationen sollten Betroffene den entsprechenden Pflegegrad bei ihrer Krankenkasse beantragen, um Unterstützung zu erhalten.
Eine Pflegeversicherung wie die IDEAL PflegeRente und das IDEAL PflegeTagegeld können finanzielle Engpässe abmildern. Wenn es zu einem Pflegefall kommt, gewährleistet die kontinuierliche Einzahlung in die IDEAL PflegeRente eine lebenslange Rentenauszahlung. Wenn Sie gezielt für den Fall der Pflegebedürftigkeit aufgrund von weißem Hautkrebs in der Familie vorsorgen möchten, können Sie das IDEAL PflegeTagegeld nutzen. Mit einer niedrigen monatlichen Prämie erhalten Sie im Pflegefall eine gute finanzielle Unterstützung.
Titelbild: © jax10289 / iStock.com